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ten nehmen muͤßen, außerordentlich verspaͤtet. Sie brach-
ten die Nachricht vom Stege Napoleon's über das rus-
sisch= dsterreichische Heer in der Schlacht bei Austerlitz, und
vom darauf am #ten December erfolgten Abschluß des
Wasfenstillstandes. So war demnach im Tresfen von
Iglau noch Blut vergossen worden, als die kriegführen-
den Mächte schon ihr Schwert friedlich gesenkt hatten.
11.
Die Schlacht bei Austerlitz.
Der Sieg des franzdsischen Kaisers in Mähren
über die vereinigten Mächte war weniger die Frucht der
größern Menge oder größern Tapferkeit seiner Kriegs-
vblker, als seiner eigenen Feldherrn = Ueberlegenheit gewe-
sen. An den festen Punct von Brunn, auf einem engen
Raum, hatte er sein Heer gelehnt, fähig sich, nach dem
Gebor der Umstände, plbtzlich nach Westen oder Süden
auszustrecken. Zu St. Anton, Schlapanitz, Kobelnitz,
Sokolnitz, Telnitz und Menitz, standen Abtheilungen; die
Vorwachten aber Angesichts des Ortes Girschikowitz ges
gen Posorzitz und Krug.
Hier zu Posorzitz stand in derselben Zeit (50sten No-
vember) Fürst Bagration mit der russischen Vorhuc,
Kienmair aber mir der dsterreichischen zwischen An-
sterlitz und Krzenowitzz und Streifwachen schwärmten
bis Hosteriadek, Anjest, Satzschau und Menitz. Allein
schon folgendes Morgens (#usten December) änderte das
Heer der verbündeten Kaiser in allgemeiner Bewegung
die bisherige Stellung. Denn es trat in vier großen
Kolonnen unter den Generalen Doctorow, Lange-
ron