Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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vortheilhafte Stellung auf den Prazener Hoͤhen wieder 
eingenommen haben. Es war aber dichter Nebel, wel- 
cher die feindlichen Züge verbarg. Napoleon, um die 
Aufmerksamkeit der Feinde gegen Telnitz zu ziehen, und 
sie durch scheinbare Vortheile dahin zu locken, befahl 
dem General Legrand, das Dorf zu verlassen. Es 
geschah. Als sich aber der gehofte Erfolg dennoch nicht 
offenbarte, ließ er Telnitz dem Feinde wieder entreissen, 
und sich den Marschall Davoust mit ohngefähr 10,000 
Mann auf diesen Punct hinwerfen. 
Da, gegen halb zehn Uhr Morgens, zerstreute sich 
der Nebel, und man sah die Kolonnen Langeron's 
und Przibyrszewsky's aus den Hohlwegen sich her- 
ausziehend, das Dorf Sokolnitz angreifen. Da gebot 
Napoleon abermals dem General Legrand, Tel- 
nitz zu räumen und sich hinter Sokolnitz aufzustellen. 
Da begannen die Heerhaufen Soult's, Bernadot- 
te's und Lannes ihre Bewegungen. Da mußte sich 
Davoust mit seinen zwei Divisionen aus der Stel- 
lung hinter Telnitz nach Turas ziehen, und die zehn 
Bataillons Garden mußten die Anhdhe oberhalb Kobel- 
nitz besetzen, von wo herab das schwere Geschütz die 
Heerhaufen Langeron's und Przibyrszewsky's 
bestreichen konnte. 
General Doctorow, nachdem er Telnitz und die 
Umgebungen besetzt hatte, erwartete das Nachrücken der 
übrigen Corps durch den sokolnitzer Hohlweg. Im Thale 
zwischen diesem und Telnitz mochte ohngefähr eine Streit- 
masse von 32,000 Mann stehen, und auf den Prazener- 
Höhen ein Haufe von 5,000 Mann zurückgeblieben sepn. 
Napoleon hingegen hatte auf dlesem Puncte bei 33,000 
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