Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

nachfolgenden Unterhandlungen den Verlust ihm sebr 
werther Provinzen, der Fürstenthümer Ansbach und 
Neufchatel und des Herzogthums Cleve nebst der 
Festung Wesel nicht abwenden konnte, ließ er sich dafür 
die Gewährleistung Frankreichs für den bleibenden Be- 
sitz der hanndverischen Gebiete gefallen. Dadurch wurde 
Preußen und England gegen einander in feindselige 
Stellung geworfen. Der brittische Könlg, als Kurfürst 
von Hannover, stellte in öffentlicher Erklärung das Un- 
recht jener Besitznahme dar (20ten April 1800); gab 
Befehl zur Sperrung der Hauptflüsse Preußens, der 
Ems, Weser, Elbe und Trawe, eben so, mit Hülfe 
Schwedens, die Sperrung aller Ostseehaven und der 
Pregel, Weichsel, Oder und Peene, und lähmte durch 
Wegnahme mehrerer hundert preussischen Schiffe den 
Handel Preußens. 
Schwedens und Dänemarks Entlegenheit und Schwä- 
che flößten dem französichen Kaiser keine Besorgniß ein. 
Aber Deutschland, das ihm nahgränzende, von krieges 
rischen Vodlkerschaften bewohnt, wollt’ er fester an sich 
schließen, und die Fürsten desselben von Preußens, wie 
von Oesterreichs bisherigem Einfluße scheiden. Als Vor- 
bereitung dazu verwandelte er Holland (Sten Juni) in 
ein Königreich, und machte es durch merkwürdige Ver- 
träge gänzlich vom Willen Frankreichs abhängig. Eben 
so schuf er aus dem von Preußen abgetretenen Herzog- 
thum Eleve, und aus dem von Baiern, für Ansbach, 
erhaltenen Herzogthum Berg, ein neues Großherzogthum 
Berg. Dies übergab er seinem Schwager, dem Prinzen 
Murat, wie eine Vorwacht zur Deckung eines wichti- 
gen Theils der franzosischen Gränzen. 
Dann schritt er zur Vollendung seines Werks, die
	        
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