Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

— 9 — 
Die Ausrundung Baijerns, dessen Flächenraum, (auch 
nach der Abtretung Würzburgs, als Entschädigung für 
den Großherzog von Toscana,) um 500 Geviertmeilen, 
dessen Volkszahl um 620 000 Seelen, dessen Einkünfte 
um 2,360,000 Gulden vermehrt waren, konnte, als der 
vorzüglichste Gewinn aus so schweren Schicksalen betrach= 
tet werden. Und die wichtige Stadt Augsburg mußte, 
mit Recht, als ein Edelstein in der Krone Baierns gel- 
ten. Tirol ward von nun an, als das feste Bollwerk 
eines Kdnigreichs geachtet, dessen Gränzen gegen die 
Schweiz und den Bodensee die Lande Vorarlbergs schlos- 
sen. Mit der Krone Würtemberg glich ein Gränzberich= 
tigungs-Vertrag (öten Juni 1800) alle Mißhelligkeit 
aus. Eine Menge schiffbarer Flüße, wie Oonau, Lech, 
Nab, Regen, Isar, Vils und Salza, welche das Land 
in allen Richtungen durchschnitten, und die mit Hülfe 
verschiedener Seen in gegenseitige Verbindung gesetzt 
werden konnten, verhießen, bei hinlänglicher Friedens- 
dauer, dem Gewerbe und Handel neuen Aufschwung. 
Dem Könige lagen große Entwürfe zur Wiederher- 
stellung des bffentlichen Glückes vor. Doch ihre Voll- 
ziehung ward durch die drückenden Verhältnisse des Au- 
genblickes erschwert. Man schritt nur vom Dringend- 
sten zum Dringendsien vor. Die Erklärung der Reli- 
gionsfreiheit für die neuerworbenen protestantischen Un- 
kerthanen (Sten Juli 1800) siellte diese sicher, und die 
mit dem Pabste angeknüpften Unterhandlungen wegen 
eines Concordats sollten auch die schwankend gewordne 
Kirchenzucht der katholischen Unterthauen neu befestigen. 
Es ward dahin gearbeitet, die alten Provinzen mit den 
neugewonnenen auf's innigste zu einem Ganzen zu ver-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.