schmelzen, *) das Papiergeld aus dem Tirol, durch
Herabsetzung der Wiener Bankzettel, allmählig zu ent-
fernen, und diesem Gebirgsvolke jede Erleichterung zu
schaffen. Der König selbst, durch sein kraftvolles pere
snliches Verwenden, bewirkte für Tirol die gänzliche
Erlassung der von Napoleon auferlegten Contribution
von neun Millionen Gulden. Die dem baierischen Zep-
ter nun unterwürfig gewordnen ehemals unmittelbaren
Reichsfürsten, Grafen und Ritter wurden mit zarter
Schonung, rücksichtlich ihrer staatsthümlichen und recht-
lichen Stellung gegen den Landesherrn, behandelt, auf
6) Nicht immer schien jedoch jenes Verschmelzen so verschie-
denartiger Provinzen, z. B. die unterm 20sten April 18060
erfolgte Vereinigung der vorarlbergischen Herrschaften mit
der schwäbischen Provinz in allen Zweigen der Verwaltung,
daher deren gänzliches Losreissen von der gefürsteten Graf-
schaft Tirol, dem Geiste und den Wünschen der Vewoh-
ner, so wie dem Frommen des Staates angemessen. Dieß
darzuthun, bleibe der Geschichte vorbehalten. 8Zwar läßt
sch, lett angeführten Fall betreffend, einwenden, daß
jene vorarlbergischen Herrschaften in früherer Zeit keinen
integrirenden Theil Tirols ausgemacht hatten, und daß
sie mehr denn hundert Jahre spaͤter, als letzteres Land,
von den Grafen von Montfort und Werdenberg
käuflich oder pfandweise an Oesterreich übergiengen. Wahr-
scheinlich bleibt es jedoch, daß die Trennung beider Pro-
vinzen gleichzeitig mit dem immerwährenden Durchmarsche
französischer Truppen und der Verpflegung der in Hall,
Schwatz, Rattenberg, Innsbruck, Kufstein, Trient, Bo-
zen und Clausen liegenden baierischen Männer, nicht den
Tirolern jene Anhänglichkeit an ihrem neuen Landesherren
einflössen konnte, mit welcher sie ihrer alten Regierung
zugethan gewesen waren und verblieben.