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unterließ man nicht die Vestungen von Kufstein, Passau
und Rothenberg in bessern Vertheidigungsstand zu setzen,
und mit allen Beduͤrfnissen zu versorgen.
Man begreift leicht, daß Anstrengungen solcher Art,
neben der Unterhaltung so vielen fremden Kriegsvolkes im
Lande nicht nur keine Erleichterung der Abgaben gestat-
teten, sondern sogar neue Kriegssteuern nothwendig mach-
ten. Und doch war das treue Volk willig; den Baiern
nie ein Opfer zu groß. Nicht nur die Steuern wurden
gezahlt, sondern beträchtliche Summen flossen außerdem
noch aus menschenfreundlichen Händen für die Verwun-
deten und die Wittwen, welche der Krieg gemacht hatte. “)
Auch Napoleon lieferte dazu eine wahrhaft kaiserliche
Gabe.
Dieser Fürst unterließ überhaupt nichts, den Baiern
und besonders dem Heere, ein Gefühl seiner Erkennt-
lichkeit auszudrücken. Er gab den Generalen Deroy
und Wrede, so wie zwanzig Offzieren und zwanzig
Soldaten ausgezeichnete Belohnungen. Denn in der Er-
innerung dessen, was sie während des letzten Feldzuges
beim Inn-Uebergang, bei Lofer und Iglau geleistet
hatten, dachte er an das, was sie in der Jukunft noch
leisten kdnnten. Doch mehr, als Alles, was er that,
belebte die Zufriedenheit des Königs Marimilian,
die er in mehrern Armee-Befehlen aussprach (15. April
und 25. September 1806) den freudigen Muth seiner
baierischen Krieger.
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*) Die Beiträge für verwundete Krieger waren so bebeutend,
daß einem jeden während des Jahres 1805 verwundeten
Soldaten an 15 Gulden, einer jeden durch den Tod ihres
Mannes im Felde zur Wittwe gewordenen Frau über 34
Gulden ausbezahlk werden konnten.