Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

— 12 — 
unterließ man nicht die Vestungen von Kufstein, Passau 
und Rothenberg in bessern Vertheidigungsstand zu setzen, 
und mit allen Beduͤrfnissen zu versorgen. 
Man begreift leicht, daß Anstrengungen solcher Art, 
neben der Unterhaltung so vielen fremden Kriegsvolkes im 
Lande nicht nur keine Erleichterung der Abgaben gestat- 
teten, sondern sogar neue Kriegssteuern nothwendig mach- 
ten. Und doch war das treue Volk willig; den Baiern 
nie ein Opfer zu groß. Nicht nur die Steuern wurden 
gezahlt, sondern beträchtliche Summen flossen außerdem 
noch aus menschenfreundlichen Händen für die Verwun- 
deten und die Wittwen, welche der Krieg gemacht hatte. “) 
Auch Napoleon lieferte dazu eine wahrhaft kaiserliche 
Gabe. 
Dieser Fürst unterließ überhaupt nichts, den Baiern 
und besonders dem Heere, ein Gefühl seiner Erkennt- 
lichkeit auszudrücken. Er gab den Generalen Deroy 
und Wrede, so wie zwanzig Offzieren und zwanzig 
Soldaten ausgezeichnete Belohnungen. Denn in der Er- 
innerung dessen, was sie während des letzten Feldzuges 
beim Inn-Uebergang, bei Lofer und Iglau geleistet 
hatten, dachte er an das, was sie in der Jukunft noch 
leisten kdnnten. Doch mehr, als Alles, was er that, 
belebte die Zufriedenheit des Königs Marimilian, 
die er in mehrern Armee-Befehlen aussprach (15. April 
und 25. September 1806) den freudigen Muth seiner 
baierischen Krieger. 
–. — 
*) Die Beiträge für verwundete Krieger waren so bebeutend, 
daß einem jeden während des Jahres 1805 verwundeten 
Soldaten an 15 Gulden, einer jeden durch den Tod ihres 
Mannes im Felde zur Wittwe gewordenen Frau über 34 
Gulden ausbezahlk werden konnten.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.