31 —
zen noch durch den preußischen General Pellet, der
mit einem Bataillon und drei Escadronen bei Blanken-
burg, und durch den General Schimmelpfennig,
der mit einem Husaren-Bataillon bei Pôsnek stand,
erleichtert werden können, wenn sie nicht etwa durch
besondere Verhaltungsbesehle zur Unthätigkeit verdammt
gewesen wären.
Mit verhältnißmäßig geringem Verlust hatten die
Franzosen bei Saalfeld über die preußische Gesammt-
macht, in strategischer und moralischer Hinsicht, einen
Gewinn von unberechenbaren Folgen errungen. Schon
hatten sie den linken Flügel ihres Feindes vollkommen
umgangen, und ihn in seiner sehr bedenklichen Stellung
außer Stand gesetzt, Dresden und Berlin zu sichern.
Fürst Hohenlohe, von der Unmdglichkeit überzeugt,
den linken Flügel des Heers, den er befehligte, am lin-
ken Saalufer zu halten, zog sich nach Fena, zwischen
Ilm und Saale, und die Armee des Königs gegen
Weimar zurück, bis gegen Frankendorf an der Straße
nach Jena. Was das Unglück bei Saalfeld auf die
Gemüther gewirkt hatte, bewies die Unordnung und
gränzenlose Verwirrung, welche unter den Truppen zu
Jena (11ten October) einriß, als sich da ein ganz un-
gegründetes Gerücht vom Anrücken der franzdsischen Ar-
mee verbreitete. Zwar die Heerführer stellten die Ruhe
wieder her, aber mit Verlust von Zeit, eben als die
Minuten am kostbarsten waren. Man schien im Rath
der Feldtzerrn aber die hohe Wichtigkeit der Augenblicke
nicht zu fühlen, und beeiferte sich keineswegs durch
rasche Thaten, entweder den Eindruck des ersten Un-
falls zu schwächen, oder größern Unfällen vorzubeugen.
Desto rastloser verfolgte Napoleon seinen Gang.