Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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zen noch durch den preußischen General Pellet, der 
mit einem Bataillon und drei Escadronen bei Blanken- 
burg, und durch den General Schimmelpfennig, 
der mit einem Husaren-Bataillon bei Pôsnek stand, 
erleichtert werden können, wenn sie nicht etwa durch 
besondere Verhaltungsbesehle zur Unthätigkeit verdammt 
gewesen wären. 
Mit verhältnißmäßig geringem Verlust hatten die 
Franzosen bei Saalfeld über die preußische Gesammt- 
macht, in strategischer und moralischer Hinsicht, einen 
Gewinn von unberechenbaren Folgen errungen. Schon 
hatten sie den linken Flügel ihres Feindes vollkommen 
umgangen, und ihn in seiner sehr bedenklichen Stellung 
außer Stand gesetzt, Dresden und Berlin zu sichern. 
Fürst Hohenlohe, von der Unmdglichkeit überzeugt, 
den linken Flügel des Heers, den er befehligte, am lin- 
ken Saalufer zu halten, zog sich nach Fena, zwischen 
Ilm und Saale, und die Armee des Königs gegen 
Weimar zurück, bis gegen Frankendorf an der Straße 
nach Jena. Was das Unglück bei Saalfeld auf die 
Gemüther gewirkt hatte, bewies die Unordnung und 
gränzenlose Verwirrung, welche unter den Truppen zu 
Jena (11ten October) einriß, als sich da ein ganz un- 
gegründetes Gerücht vom Anrücken der franzdsischen Ar- 
mee verbreitete. Zwar die Heerführer stellten die Ruhe 
wieder her, aber mit Verlust von Zeit, eben als die 
Minuten am kostbarsten waren. Man schien im Rath 
der Feldtzerrn aber die hohe Wichtigkeit der Augenblicke 
nicht zu fühlen, und beeiferte sich keineswegs durch 
rasche Thaten, entweder den Eindruck des ersten Un- 
falls zu schwächen, oder größern Unfällen vorzubeugen. 
Desto rastloser verfolgte Napoleon seinen Gang.
	        
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