Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

sache sich aber schnell erklaͤrte. General Holzendorf 
hatte sich naͤmlich erst spaͤt (6 Uhr Morgens) in der Ge- 
gend des Loh- und Heiligenberges dem Postendorfer Ge- 
hoͤlz gegenuͤber aufgestellt. So war dem Marschall Soult 
Zeit gelassen worden, aus den Dornburger-Engwegen 
hervorzubrechen, und seine ganze Uebermacht zu entfal- 
ten. Holzendorf, um nicht ganz aufgerieben zu 
werden, mußte fechtend über Rödingen und Neu-Game, 
bald auch über Nerkwitz und Lehrsten nach dem Stobger- 
Höhen zurückziehen. Damit wurde aber zugleich Hohen-- 
lohe's Srirnseite und linker Flügel nackt. 
Hätte aber auch Fürst Hohenlohe den Schlacht- 
reihen des Fußvolks nicht Stillstand geboten: dennoch 
mußte er nun untergehen. Denn es ließ sich der Sieg 
für ihn nur hoffen, wenn einerseits Holzendorf glück- 
lich auf der Seite von Rddingen in des Feindes linken 
Flügel gedrungen wäre, anderseits Generallieutenant 
Rüchel zeitiger angekommen, die im Iserstedter-Forst 
und an der Schnecke kämpfenden Sachsen und Preußen 
kraftvoll gegen den feindlichen linken Flügel unterstützt 
hätte. Allein Rüchel meldete erst seinen Anzug, als 
die feindlichen Schlachthaufen, verstärkt durch einen Theil 
des Ney'schen Corps das Dorf Vierzehnheiligen schon 
errungen hatten, und begünstigt durch ein wohlgenähr- 
tes Feuer der Plänkler und des groben Geschützes her- 
vordraugen. 
Mehrmahls, aber ohne Erfolg, stürmte Fürst Ho- 
henlohe das Dorf Vierzehnheiligen, wohin er auch 
dem Generallieutenant Rüchel Befehl ertheilt hatte, 
seine Richtung zu nehmen. Als aber statt dessen im- 
mer bedeutendere feindliche Streithaufen gegen das Dorf
	        
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