Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

stehenden Batterien, und loͤsete endlich das preußische 
Heer in die wildeste und regelloseste Flucht auf. 
Nun, aber zu spaͤt, erschien Ruͤchel. Er stellte 
sich auf dem Sperlingsberge. Der Herlitzgraben und die 
Frankendorfer-Brücke waren mit drei Bataillonen besetzt. 
Doch er konnte den Siegern, die verfolgend heranstürm- 
ten, nur einen schwachen Damm bilden. Er selbst ward 
verwundet; sein ganzes Corps, da es kaum erschienen 
war, und weder rechts noch links einen Stützpunct ge- 
funden hatte, von der Masse der feindlichen Uebermacht 
gebrochen, zusammengedrückt, aufgeldst. Nur noch die 
zwei sächsischen Brigaden zwischen Iserstedt und Schwab- 
hausen setzten, während aller dieser Ereignisse, den Kampf 
gegen die Überlegne Gewalt des Feindes unerschütterlich 
fort. Als sie aber alles umher gewichen sahen, traten 
sie in musterhafter Ordnung den Rückzug nach Capel- 
lendorf an. Hier, von den Massen der französischen 
Reiterei umzingelt, fochten sie in Vierecken für Ehre 
und Leben, bis sie durchbrochen, niedergehauen, oder 
gefangen waren. In der verzweiflungsvollen Flucht 
blieb den Ueberwundenen kein Trost, als daß das Un- 
glück bel Jena durch den Sieg jenes Heeres folgenlos 
werde gemacht werden, welches inzwischen unter den Au- 
gen des Kdnigs selbst gekämpft habe. 
Das preußische Hauptheer hatte sich von dem bei 
JFena in der Absicht getrennt, um alle Abtheilungen der 
Franzosen vom linken auf das rechte Saale= U#fer zu 
werfen, dann bei Laucha und Freiburg über die Unstrut 
zu gehen, und vereint mit Hohenlohe nachher allge- 
meinen Angriff zu machen. Allein, wie schon gesagt, 
hatte man hier vergessen, nicht nur die Höhen bei
	        
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