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ten dieses Tages war außerordentlich gewesen. Man-
ches Regiment zählte 16 getddtete ÖOfflziere; eilf Gene-
rale waren todt oder schwer verwundet, eben so 20,000
Gemeine, eben so viele, oder noch einmahl so viele,
geriethen mit 50 bis 300 Kanonen (denn so abweichend
sind die verschiedenen Angaben) in feindliche Gewalt. #)
Die Sieger hingegen berechneten ihren Verlust auf 1,100
Todte, worunter zwei Generale, und 5,000 Verwundete.
Verderbenschwerer, als der Schlachttag, ward der
geschlagnen Armee die darauf folgende Nacht, Nur we-
nig verfolgt, schob sich das Ganze über Sömmerda und
Erfurt gegen Sondershausen in wilder Unordnung. Alle
Bande des Gehorsams waren zerrissen. Das sich unauf-
hdrlich durchkreutzende Fuhrwerk und Heergepäck verram-
melte Wege und Brücken. In Erfurt blieb Marschall
Möllendorf mit andern angesehenen, verwundeten
oder kranken Führern, nebst 6— 3,000 Preußen zurück.
Bald aber ergäb sich die Stadt mit ihrer Citadelle, dem
Petersberg, sobald der Großherzog von Berg sie um-
zingelte, durch Capitulation (in der Nacht vom 15ten
zum 16ten October).
5P—) Die beiden Brüder des Königs, die Prinzen Heinrich
und Wilhelm waren leicht verwundet. Ersterer durch
den Sturz seines verwundeten Rosses beschädigt, konnte
noch durch das Pferd des Obersten Scharnhorst geret-
tet werden. Prinz August Ferdinand ward, an der
Spitze seines Grenadier-Bateillons mit gusgezeichneter
Tapferkeit fechtend, verwundet.