Stettin, Hohenlohe's rechte Seite auf der Straße
von Templin gegen Prenzlau zu decken hatte. Die Gens-
darmen wurden ereilt, angegriffen, umzingelt und groß-
tentheils gefangen. (27. October.)
Fürst Hohenlohe, der, die Vereinigung mit
Blücher zu sichern, auch in den Engwegen von Ly-
chen ein Bataillon und eine Reiter-Brigade zurückge-
lassen hatte, war eben auf den Hardenbecker= Höhen vor
dem Ort Boitzenburg, nur zwei kleine Meilen von Prenz-
lau angekommen, und wollte dort die für sein ausge-
hungertes, müdes Kriegsvolk gesammelten Lebensmittel
vertheilen lassen, als er vernahm, eine schwache Ab-
theilung feindlicher Reiterei von Milhand's Vortrab
stehe im Dorfe Boitzenburg. Statt nun diese, die seine
grade Rückzugslinie unterbrechen wollten, ohne anders
zu verjagen, ließ er sie durch einen leichten Scheinan=
griff beschäftigen, und bewegte sich lieber auf großen
Umwegen nach Prenzlau in der Nacht. Er hielt dieß
für besser, weil er nur 30 Mann Reiterei bei sich hatte,
und seine drei Cavalerie-Regimenter, die über Wit-
stock, Altstrelitz und Hasselförde nachkommen sollten,
trotz der ihnen ertheilten Befehle, immer noch nicht er-
schienen waren.
Allein er gewann damit nur früheres Verderben.
Denn so wie er, auf Umwegen, ließ der Großherzog
von Berg die leichte Reiterei unter General Lasalle
des Nachts auf dem kürzesten Wege von Boitzenburg nach
Prenzlau rücken. Er selbst folgte mit den Dragoner-
Divisionen Grouchy und Beaumont zu ihrer Unter-
Kützung. Daher, als der Fürst Hohenlohe, zu den
die erwarteten drei Reiter-Regimenter nun gekommen wa-
ren,