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Schleßbedarf für das schwere Geschütz. Dieß alles ent-
schied nun, daß der Fürst sogleich mit dem Prinz Mu-
rat wegen der Uebergabe von seinen 15 bis 16 Batail-
lonen Fußvolks, 10 Geschwadern Reiterei, 5 Batterien,
in allem von 5,875 Mann zu Fuß, 050 Mann zu Pferd
und 56 Kanonen in Unterhandlung trat, obgleich nur
franzdsische Reiterei ihm gegenüber stand, und das Ar-
meecorps des Marschall Lannes sich noch in bedeuten-
der Enrfernung befand.
Nachdem die Preußen hier das Gewehr gestreckt
hatten, flog der Großherzog von Berg mit seiner Rei-
terei gegen Stettin und Pasewalk (20ten October).
Stettin einer der stärksten Waffenplätze an der Oder,
ward noch an demselben Tag vom Generallieutenant
Romberg an den franzdsischen General Lasalle über-
geben, sobald dieser nur mit leichten Reiter-Abtheilun-
gen die Vestung berannt hatte. Und links, bei Pase-
walk, wohin Murat den General Milhand ausschick-
te, ergab sich ein preußischer Heerhaufen von fünf In-
fanterie= und sechs Kavallerie = Regimentern, den der
Fürst Hohenlohe von Magdeburg über Havelberg und
Wittstock durch das Mecklenburgische nach Pasewalk be-
schieden hatte.
Nun war noch General Blücher mit seinem Corps
übrig, demselben, welches vorher Herzeg Eugen von
Würtemberg befehligt hatte. Weil die Franzosen schon
vor ihm Zehdenik erreicht und Gransee besetzt hatten,
konnte er nicht mehr von Altruppin aus über diese Puncte
seine Vereinigung mit Hohenlohe bei Prenzlau be-
wirken. Also wandte er sich in zwei Abtheilungen (den
27ten October) nach Fürstenberg und Lpychen, und, wie-