Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

thum, nun mit dem Titel des Koͤnigreichs geziert, ward 
verpflichtet, sogleich zum damahligen Kriege einen Bei- 
trag von 3,200 Mann Fußvolks, 1,500 Reitern, 3500 
Stückschützen und 12 Kanonen, in känftigen Kriegen 
des Rheinbundes aber 20.000 Mann zu stellen. Neben 
diesem Allen wirkte Napoleon's Staatsklugheit auch 
auf die entferntern Hôfe mächtig ein. Er beschwichtigte 
Oesterreichs Sorge, wegen Galliziens, beim Aufstand 
des übrigen Polens, und bewog die oômannische Pforte 
zur Kriegserklärung gegen Rußland. Nur Schweden 
konnte er der Sache Rußlands nicht entfremden. 
Die rasche Eroberung Schlesiens war ihm wichtig, 
damit der Rücken seiner Heermacht in Polen gesichert 
werde. Darum ward bei Glogau der Anfang gemacht. 
Hier hatte die baierische Brigade Siebein am 
rechten Oderufer eine ausgedehnte Stellung, dem Brü- 
ckenkopf der Vestung entgegen, eingenommen, linbs an 
den Fluß gelehnt. Eine Compagnie Fußjäger hielt die 
Dbrfer Grätz und Zerbow besetzt, und hinter denselben 
eine Batterie, unter dem Oberlieutenant Hofstetten, 
aufgestellt. Diese Stellung unterbrach zwar die Verbin- 
dung zwischen Glogau und Fraustadt, war aber durch 
ihre große Ausdehnung im Fall eines feindlichen Aus- 
falles sehr gefährder. Am 15ten November ward die 
Vestung zum erstenmahle aus sechs Batterien *) lebhaft, 
jedoch ohne Wirkung beschossen, weil das aufgeführte 
Geschütz nur leichtes, und 700 bis 1000 Schritt von 
den Werken entfernt war. '") Als der franzdsische Ge- 
*) Es waren die baierischen 6 Pfünder Batterien Roppelt, 
Göschl, Caspers, Vandouwe, Peters, die 12 
Pnder Batterie Tausch. 
“ Ehrenvoller Erinnerung verdient hier der baierische Haupt- 
mann Stonor des öten Linien= Infanterie-Regiments
	        
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