thum, nun mit dem Titel des Koͤnigreichs geziert, ward
verpflichtet, sogleich zum damahligen Kriege einen Bei-
trag von 3,200 Mann Fußvolks, 1,500 Reitern, 3500
Stückschützen und 12 Kanonen, in känftigen Kriegen
des Rheinbundes aber 20.000 Mann zu stellen. Neben
diesem Allen wirkte Napoleon's Staatsklugheit auch
auf die entferntern Hôfe mächtig ein. Er beschwichtigte
Oesterreichs Sorge, wegen Galliziens, beim Aufstand
des übrigen Polens, und bewog die oômannische Pforte
zur Kriegserklärung gegen Rußland. Nur Schweden
konnte er der Sache Rußlands nicht entfremden.
Die rasche Eroberung Schlesiens war ihm wichtig,
damit der Rücken seiner Heermacht in Polen gesichert
werde. Darum ward bei Glogau der Anfang gemacht.
Hier hatte die baierische Brigade Siebein am
rechten Oderufer eine ausgedehnte Stellung, dem Brü-
ckenkopf der Vestung entgegen, eingenommen, linbs an
den Fluß gelehnt. Eine Compagnie Fußjäger hielt die
Dbrfer Grätz und Zerbow besetzt, und hinter denselben
eine Batterie, unter dem Oberlieutenant Hofstetten,
aufgestellt. Diese Stellung unterbrach zwar die Verbin-
dung zwischen Glogau und Fraustadt, war aber durch
ihre große Ausdehnung im Fall eines feindlichen Aus-
falles sehr gefährder. Am 15ten November ward die
Vestung zum erstenmahle aus sechs Batterien *) lebhaft,
jedoch ohne Wirkung beschossen, weil das aufgeführte
Geschütz nur leichtes, und 700 bis 1000 Schritt von
den Werken entfernt war. '") Als der franzdsische Ge-
*) Es waren die baierischen 6 Pfünder Batterien Roppelt,
Göschl, Caspers, Vandouwe, Peters, die 12
Pnder Batterie Tausch.
“ Ehrenvoller Erinnerung verdient hier der baierische Haupt-
mann Stonor des öten Linien= Infanterie-Regiments