Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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Man beschoß die Vestung (16ten November) einige 
Stunden lang von neuem, ohne damit mehr, als einen 
heftigen Brand an zwei Orten zu stiften. Man sprach 
davon, die Werke zu stürmen, und die Neigung herrschte 
dazu überall vor; allein man stand von dem verwegenen 
Gedanken glücklicherweise ab, da man nicht einmahl einen 
Grundriß von dem festen Platze besaß. Einen schwa- 
chen Ausfall der Besatzung an demselben Tage wies der 
Oberstlieutenant Ströhl an der Spitze des baierischen 
Leib-Regiments sogleich zurück. Als gleichzeitig die wür- 
tembergischen Truppen unter Generallieutenanr von Se- 
ckendor f eintrafen, bildete sofort die balerische Brigade 
Siebein den rechten Flügel des Belagerungs-Corps 
am linken Oder-Ufser, wo Hauptmann Stonor mit 
seinen tapfern Freiwilligen auf dem Glacis der Vestung 
einen Ueberrest des Brennholzes verbrannte, der dem 
Feinde eben wichtig genug war, häufige kleine Ausfälle 
zu machen. Noch schmerzlicher mußte den Belagerten 
das Abgraben verschiedner Quellen werden, von denen 
sie bisher ihr Trinkwasser erhalten hatten. Dafür räch- 
ten sie sich (18ten November) durch Ueberfall der soge- 
nannten Grundmühle, wo sie den Lieutenant Stengel 
mit zwanzig Baiern aufhoben. 
Man erwartete nur das Belagerungs-Geschütz von 
Cüstrin. Baron Gravenreuth, Hauptmann beim 
Generalstab, und Ingenieur-Lieutenant Staudacher 
schlugen indessen, um die Verbindung zwischen beiden 
Oder-Ufern zu sichern, eine Brücke bei Peicha, eine 
Stunde unterhalb Breslau. Aber bald darauf erschiem 
Befehl (25ten November), die Baiern sollten nach der 
Weichsel aufbrechen, die Würtemberger die Belagerung 
Glogau's unter Oberbefehl des französischen Generals 
II. stes Buch. 5
	        
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