Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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bemerkbaren Erfolg, erneuert. Denn eine neue Auffor- 
derung empfieng wieder abschlägige Antwort, nur muß- 
ten doch die gefangenen preußischen, auf ihr Ehrenwort 
entlassenen Offiziers, welche sich in der Vestung befan- 
den, dieselbe auf Prinz Jerome's Verlangen sogleich 
räumen. 
Also wurden die Laufgräben erweitert und neue Bak- 
terien errichtet. Die nun angekommene erste baierische 
Division unter General Deroy bezog großern Theils 
das rechte Fluß-Ufer; die zweite Division nahm das 
linke Ufer ein, zu ihrer Rechten das würtembergische 
Fußvolk, zu ihrer Linken General Siebein mit dem 
Linien-Regiment Junker. Oberstlieutenant Graf Taris 
gieng mit drei Compagnien seines Bataillons nach Stei- 
nersdorf gegen Brieg, das Belagerungs-Corps von die- 
ser Seite vor feindlichen Unternehmungen zu schützen. 
Deroy aber vollendete auf der Stelle die schon unter 
General Lefebre begonnenen Batterien, und ließ einen 
Ofen für glühende Kugeln bauen; dann sogleich von 
seiner Seite die Stadt aus sechs Haubitzen und zwei 
Zwolfpfündern beschiessen. Vier Tage lang dauerte all- 
seitig (lvom 10. — 22ten December) die Beschiessung. 
Während dem wurden die Batterien noch mehr zu Stande 
gebracht, und auch die sehr lebhaft geäußerten Wünsche 
des ersten Leib-Regiments der Baiern erfüllt, statt zur 
Deckung von Prinz Jerome's Hauptgelager in Lissa 
zu dienen, in die Linie der Belagerer treten zu dürfen. 
Jetzt beschloß man Sturm. In der Mitternachts- 
stunde vom 22sten zum 2östen December setzte sich alles 
in Bewegung gegen die Vestung. Voran zwei Colon- 
nen aus zwei würtembergischen leichten Bataillonen, 
und zwei baierischen Compagnien des Bataillons Prey-
	        
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