Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

Huͤlfe. Aber die Staͤrke der Preußen stieg zuletzt auf 
sieben Escadrone, zwei Bataillone Fußvolks nebst zwei 
Kanonen. Die Baiern zogen ebenfalls den uͤbrigen Theil 
des Regimentes Leiningen und Taris, nebst einer Ka- 
none zu sich. Der Oberst Graf Seidwitz befehligte 
diese alle. Wie aber die Nacht im Gefecht vergangen, 
der Morgen angebrochen, die feindliche Uebermacht vor 
ihm war, wollt' er die Tapfern ?) nicht länger einem 
fruchtlosen Kampfe hingeben. Er zog sich erst auf die 
Höhen hinter dem Dorfe, dann auf Befehl des Generals 
Montbrun nach Klettendorf, und (Sten Jänner) end- 
lich nach Canth #*##) und Liegnitz. 
Während dieser Ereignisse ward die Beschiessung 
von Breslau lebhaft fortgesetzt. Die Belagerten erwie- 
derten das Feuer nachdrücklich, aber versäumten einen 
Ausfall zu machen, der um so entscheldender in diesen 
Augenblicken werden konnte, da der Fürst Anhalt- 
  
6) Graf Seidwiß erkannte gerecht die ruhmvollen Anstren- 
gungen seiner Untergebenen an, sämmtlicher OÖffiziere, 
des Corporals Krüll, der Dragoner Gumitsch, Ede- 
rer und Herz, welch' letztere zwei, schon verwundet, 
einen ihrer Kameraden aus den Händen der Preußen be- 
freieren, und einen feindlichen Rittmeister gefangen nah- 
men, alles noch während des Neujahrtages, an welchem 
auch der Oberlieutenant Zautmann schwer verwundet 
worden war. 
##) Der Verlust während jenes Gefechtes bestand in drei 
Gefangnen, sieben Verwundeten und zwei Permißten. 
(Die Offtziere und Gemeine, welche sich während desselben 
vorzugsweise hervorgethan hatten, sindet man in den Ar- 
meebefehlen vom 18ten Jänner 1807. J. 4, und vom isten 
Februar 1807. J. ö. gufgezeichnet.) 
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