Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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Pleß so nahe stand, da er Vandamme's ganze Stärke 
an sich zog, da in den Laufgräben nur eine schwache An- 
zahl Balern Widerstand zu leisten übrig war, und sogar 
noch während der Gefechte (am 30sten December) die 
baierische Zwölfpfünder Batterie des Hauptmanns Tausch 
abgeführt werden mußte. Das Feuer aus der Vestung 
that nur geringen Schaden. ) Bald verstärkten auch 
wieder 4,000 Würtemberger die kleinen Haufen der Bai- 
ern vor Breslau. 
Endlich, da der preußische Oberbefehlshaber dieser 
Stadt am Entsatz derselben verzweifelte, knüpfte er (###e#n 
Jaͤnner) abermahls neue Unterhandlungen an. Man 
hielt sie für wenig ernsthaft. Denn noch waren sämmet- 
liche Vestungswerke in gutem Zustande. Die hineingewor- 
fenen 10,000 Kugeln, Bomben und Haubitzgranaden 
hatten nur dem Innern der Stadt geschadet. Die Be- 
satzung bestand noch aus 7,000 Mann, und war im Be- 
sitz unermeßlicher Mund= und Kriegsvorräthe. Dem un- 
geachtet übergab der Generallieutenant Thiele (öten 
Fänner) die Hauptfeste des schlesischen Landes, wel- 
ches seinem Könige so hoch wichtig war. Am sechsten 
Fänner Abends besetzten die Belagerer schon mehrere 
Thore. Folgendes Tages zogen 7,000 Preußen aus dem 
  
——“"“"“ 
*) Der Proz-Wagen einer Haubitze flog in die Luft, die 
Speichen der Räder wurden zertrümmert. Nichts konnte 
jedoch den braven Führer derselben und die ausgezeichne- 
ten Artilleristen, die Corporäle 253w, Ecsstein, He- 
ning, Maper, abhalten, ihre Pflicht zu erfüllen, das 
erwähnte Geschütz der größten Gefahr zu entreissen. (Siehe 
Armeebefehl vom isten Febrauar 1807. J. 4.)
	        
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