Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

einander Lefebre's Vorhut ausmachten, alle zuruͤckge- 
worfen, so, daß sie in Eil die Bruͤcke zerstoͤren mußten. 
Hertling ließ rasch aber die Bruͤcke herstellen, und 
jagte tief in die Nacht noch dem Feinde nach, dem er 
vier Husaren und einige Pferde nahm. Er selbst hatte 
zwei Todte; das Bataillon Zoller einige Verwundete. 
Von Kamentz ruͤckte General Lefebre folgendes 
Tags (8ten Februar) gegen die feste Stellung bei War- 
tha an. Aber zuvor schickte er die wuͤrtembergische Bri- 
gade Reibel von der großen Straße nach Wartha rechts 
ab, um durchs Gebirg den linken Fluͤgel der Preußen 
zu umgehen, und von der andern Seite den baierischen 
Obersten Grafen Beckers, mit dem bten Linien-Regi- 
ment, am rechten Neisse-Ufer aufwaͤrts, um, selbst wenn 
auch durch unwegsame Waldberge, den Feind auf dessen 
Rechten zu umflugeln. Erst. Mutags konnten alle auf 
den angewiesenen Punct eintreffen; es waren große Na- 
turhindernisse zu bekämpfen. 
Als Lefebre vor Wartha erschien, ließ er sofort 
die Hdhen, welche Wartha von vorn her umgeben, durch 
das Fusvolk besetzen; die beiden leichten Bataillone, 
näher vor sich links und rechts dehnen, um die Feinde 
zu umklammern; die Batterie Caspers, unter großer 
Gefahr und Anstrengung, gedeckt durch das Dragoners 
Regiment Taris, auf die Berge bringen, von denen 
die Stellung der Preußen bestrichen werden konnte. Alle 
diese Bewegungen geschahen mühselig und langsam; 
und nur erst, als män gewahr ward, Oberst Beckers 
habe seine schwere Aufgabe glücklich gelder, den Feind 
umgangen, dessen rechten Flügel im Gedränge, befahl 
Lefebre allseiligen Angriff. Mit Perlust manches ta- 
Pfern Baiern hatte Graf Beckers mit dem sechsten 
II. ates Buch. 7
	        
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