Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

Mann bei Feldkirch stand, vergebens stuͤrmte, obgleich 
ein Aufstand der Bauern im grauen Bunde gegen die 
Franzosen ihn beguͤnstigte. Massena haͤtte gern durch 
Bewegungen, welche er links im Schwarzwald gegen 
den Breisgau machte, den Blick des Erzherzogs von 
Graubuͤndten weggeleitet. Allein dieser lies sich in seinen 
Entwuͤrfen nicht stoͤren, um so weniger, da ihm die 
nahe Ankunft von 40,000 Russen angekuͤndet ward. Grau- 
buͤndten mußte genommen und dadurch Massena's ganze 
Stellung verändert werden. Es gelang. Denn während 
die Oesterreicher über Schafhausen vorrückten und an- 
griffen, stürmte Hotze (l#ten Mai) den Luziensteig noch 
einmahl und mit beßerm Glück. Die Franzosen wichen 
in Unordnung nach Sargans und Wallenstadt von der 
einen, und nach Ilanz und Disentis im grauen Bund 
von der andern Seite. Aber Bellegarde, von Si- 
den her nach Chur gekommen (16ten Maih), verfolgte 
die leztern gegen den Crispalt und Gotthard, Hotze 
die erstern über Wallenstadt hinaus. So war Grau- 
bündten von den Franzosen geräumt. 
Gleichzeitig mit diesen Unternehmungen geschahen 
die des Oberfeldherrn Suwarow in Italien. Er drang 
mit überlegener Macht Moreau's franzdsischem Heer 
nach, welches sich durch die Besatzungen noch mehr 
schwächte, die es in die verschiedenen im Rücken blei- 
benden Festungen werfen mußte. Er wollte Moreau 
zwingen, ehe derselbe Macdonalds aus Neapel her- 
ziehende Heerhaufen mit sich vereinigen konnte, ganz 
Memont und die Genuesische Küste zu räumen; er wollte 
dem linken Flügel von Erzherzogs Karl Armee das 
Spiel gegen den Gotthard erleichtern; er wollte, wäh- 
rend er zugleich die Belagerungen Mantua's, Ferra- 
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