fuͤr den Generallieutenant Deroy wenig gewonnen.
Denn nun traten, zum Gläck der Belagerten, Thau-
und Regenwetter ein. (Den 11ten Februar). Bald
stand die ganze Ebene rings um Kosel unter Wasser.
Die Verbindung zwischen den Pikets ward unterbrochen.
Das Geschütz konnte aus mehreren Batterien nur noch
mit großer Mühe zurückgezogen werden, eh' es ersäuft
ward. Das vom Obersten Blein bei Kanterszin an-
gelegte Werk, dem Feinde das Trinkwasser abzuschneiden,
gieng dabei gänzlich zu Grunde. Mehrere Posten an
der Oder und bei der Ziegelhütte mußten wegen der
wachsenden Ueberschwemmung eingezogen werden. Zu-
letzt da die Oder immer mächtiger anschwoll, konnte
man sogar die Beschiessung des Mlatzes nicht einmahl
mehr fortsetzen, weil Laufgräben und Batterien unter
Wasser standen, und nur mit Gefahr und Mühe, (we-
gen des feindlichen Feuers von den Wällen 9 nachmahls
ausgebessert werden konnten, als die Wasserhoͤhe wieder
abnahm.
Zu diesem allen trat ein neuer Umstand, welcher
den Gang der Belagerung laͤhmte. Prinz Jerome,
der um diese Zeit erfahren hatte, daß ein starkes rußi-
sches Corps gegen Schlesien im Anzug sey, wollte eiligst
einen Heerhaufen von 10 bis 12,000 Mann bei Oels
zusammen ziehen. Dahin mußten auch die Generale
Lefebre und Mezanelli mit dem groͤßern Theile ihrer
Truppen aufbrechen. So wurde sowohl das Belagerungs-
Corps vor Kosel, als der bey Oberglogau zur Beobach-
tung aufgestellte Heerhaufe ungemein geschwaͤcht, und
damit den Zuruͤckbleibenden der beschwerlichste Dienst
aufgebuͤrdet. Zum Gluͤck dauerte dieser Zustand nicht
lange. Die Siege Napoleons in Preußen zerstreuten