Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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zurückzuzkehen. Ungern räumten die Preußen ihren Fein- 
den so viel Feld ohne Schwertstreich ein. Als Ben- 
ningsen, gleich darauf (Zten December), als wäre er 
seiner Verfügung reuig, die Russen gegen Pultusk, die 
Preußen gegen Thorn vorrücken lassen wollte, war'S zu 
spät. Denn nun hatten sich die franzdsischen Feldherrn 
schon der wichtigsten Weichsel-Uebergänge bei Zakrotzin, 
Modlin, Wischegrod, Plozk und Thorn bemächtigt, und 
sie mit Brückenkoöpfen in Vertheidigungsstand gesetzt. 
So mußte sich Benningsen mit Behauptung der obern 
Narew und Ukkra begnugen, und Lestocq durch Mar- 
schall Ney über Gollup und Straßburg gedrängt, mußte 
an der Presenz Fuß fassen. Fruchtlos blieb es, daß 
Benningsen den Versuch machte (11ten December), 
wenigstens Meister des Punctes Modlin an der Weich- 
sel zu werden; daß er ein Geschwader Husaren und eine 
Compagnie Jäger auf's rechte Ukkra= Ufer gegen Mod- 
lin voraussandte, dem er die zweite Diodision seines 
Heers über Nassielsk nachschickte. Marschall Davonst 
hatte schon am gleichen Tage in aller Frühe die Brigade 
Gauthier über den Bug setzen lassen, ohnweit dem 
Dorfe Ocunin und dem Einfluß der Ukkra; hatte sie, 
während der Uebergangspunct durch einen Brückenkopf 
gedeckt ward, bis zum Dorfe Ponikowo vorgehen las- 
sen, wo sie ohne Mühe die russischen Husaren und J#- 
ger auf ihr Hauptcorps zurückwarf. Letzteres blieb da- 
bei ganz unthätig und gieng in die Stellung bei Pul- 
tusk (15ten December) zurück. 
Napoleon, der jetzt Posen, wo er bieher ver- 
weilt hatte, verließ (16ten December), und in Warschau 
(1o0ten December) einzog, setzte nun seine Gesammtmacht 
mit Ausnahme derer, welche die eroberten Provinzen
	        
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