Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

von einzelnen unbedeutenden Gefechten gestoͤrt, ruͤsteten 
die kriegfuͤhrenden Maͤchte allseitig auf's thaͤtigste, um 
den bevorstehenden Feldzug entscheidend zu machen. Durch 
den über alle Erwartung schnellen Fall der schlesischen 
Festungen Glogau, Breslau und Schweidniz, so wie 
durch die Vernichtung von den Streitkräften des Fürsien 
von Anhalt-Pleß, war Napoleon in Stand gesetzt, 
einen Theil des bisher in Schlesien thätig gewesenen 
Kriegsvolks an die Weichsel zu nehmen. Ohnedem ward 
der Abgang desselben, nun auch der Kbnig von Sachsen 
zum Rheinbunde getreten war, durch dessen Truppen ersetzt. 
Also brach die Division des Generallientenants Bas 
ron Wrede, welche in dessen Abwesenheit noch immer 
vom General Minucci befehligt wurde, (25ten Februar) 
nach Polen auf. Sie bestand aus zwei Brigaden Fuß- 
volbs und einer Brigade Reiterei, folglich aus zehn Ba- 
taillonen, acht Reiter-Geschwadern und vier Batterien; 
in allem ohngefähr 8,0000 Mann. Ueber Oels, War- 
temberg, Kempen, Sobkolniki, Petrikau u. s. w. zog sie 
sich nach Warschan, und ihre erste Colonne schon am 
Zten März in diese Hauptstadt Polens ein. An ihrer 
Spitze befand sich jetzt der Kronprinz von Baiern, dem 
sein königlicher Vater den Oberbefehl der Division über- 
geben hatte, um unter den Augen Napoleom's, des 
großen Feldherrn, den Krieg durch den Krieg kennen 
zu lernen. Ihm zur Seite war der Generallieutenant 
Wrede gestellt, der von einer schweren Krankheit eben 
genesen war. 
Von jetzt an bildete die baierische Division neben 
den Divisionen Süchet, Gazan und Becker die vierte 
in dem vom Marschall Massena befehligten fünften
	        
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