Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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Nachdem Deroy nun die Vestung, während neun 
Tagen. neunzehnmahl, und das Fort Friedrich Wil- 
helm viermahl bombardirt hatte, empfieng er (öten 
März) die Weisung, die Belagerung in blosse Blokade 
zu verwandeln, und sämmtliches Belagerungsgeschütz mit 
dazugehbrigen Munitionsvorräthen nach Großglogau ab- 
zuführen. Die Vollziehung dieses Auftrages im Ange- 
sicht eines wachsamen Feindes, und auf grundlosen Stras- 
sen, dazu der schleunige Abzug des zehnten Baierischen 
Linien= Regiments nach Breslau, war eine schwierige 
Aufgabe. Doch der Vorsteher der Belagerungs-Artille= 
rie, Oberstlieurenant Colonge mit seinen Untergebenen 
ldsete sie glücklich. Das Geschütz ward von den Ge- 
neralen Siebein und Raglowich, durch die leichten 
Bataillone Taxis und Braun, und durch das vierte und 
fünfte Linien-Regiment gedeckt, nach ogau ge- 
führt. Hier stand damahls nicht mehr Mezanelli mit 
dem Beobachtungs= Corps. Letzteres hatte zuletzt nur noch 
aus dem zweiten Regiment Chevaurlegers bestanden, und 
auch dieß war, sobald vor der belagerten Veste Neisse 
die erste Paralelle erbffnet worden war (tlien März), nach 
Breslau gezogen; Mezanelli aber war nach Polen abge- 
gangen. 
Sobald also die Belagerung Kosels zur blossen Sperre 
verwandelt war, begab sich auch der Generallieutenant 
Deroy nach Breslau. Von dem Augenblick an, ward 
der Oberst Neumann in der Bestung thätiger. Um 
sich Aufklärungen über die Veränderungen in den Bat- 
terien und Laufgräben zu verschaffen, ließ er von der 
Insel der Vestung durch 150 Mann einen Ausfall ma- 
chen (Abends vien März), der aber durch die Compag- 
nie des Hauptmanns Stonor unter dem Major Wre-
	        
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