Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

wie in Schweidniz das vierte und vierzehnte Linien-Re- 
giment, mußte eiligst nach Warschau aufbrechen; (dar- 
auf machte das zehnte Linien-Regiment die Besatzung 
von Schweidniz, das zweite Bataillon vom 6ten Linien- 
Regiment die Besatzung von Brieg). Der General Rag- 
lowich konnte seine verschiedenen Stellungen nur schwach 
besetzen. Zum Glück, daß sein Gegner sich blos be- 
gnügte, die künstlichen Ueberschwemmungen zu unterhal- 
ten, die aufgeworfenen leeren Batterien, vorzüglich 
die bei Kobelwitz, zu schleifen, und keine Ausfälle zu 
thun, bis die leichten Batgillone Taxis und Lamortte 
(25ten März) zur Verstärkung angekommen waren. Dann 
konnten auch die bisherigen Stellungen, besser, bemannt 
werden.) 
Der Feind, jetzt im Gefühl grdßerer Freiheit, zer- 
sbrte die alten Belagerungs-Batterien, warf seinerseits 
neue gegen die Baiern in Reinsdorf auf, und sandte 
Streifhaufen weit umher am rechten Oder-Ufer, um 
seine Pestung mit neuen Vorräthen zu versorgen. Ge- 
neral Raglowich dagegen schickte (Aten April) den 
Major Wreden mit dem zweiten Bataillon des fünf- 
ten Linien= Regiments nebst 45 Reitern und einer Ka- 
none ebenfalls ans rechte Ufer hinüber (#ten April). 
Aufgefangne Briefe hatten verrathen, daß der Feind 
  
*) Das Bataillon Lamotte stellte sich mit drei Compagnien 
in Rogau, mit einer in Boberschau auf. Das Bataillon 
Taris besetzte mit zwei Compagnien Reinsdorf, mit 
einer Compagnie Juliusburg. Das 5te Linien-Regiment 
Lellte zwei Compagnien bei Wegschütz, eine Compagnie 
in Oppeln und Krappitz, 1 Compagnie in Mechnitz, den 
übrigen Theil bei Comorn auf.
	        
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