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Der franzdsische General Kantrailles hielt Wallis
besetzt. Hingegen das Briangonische und die übrigen
altfranzbsischen Grenzen befanden sich auf dieser Seite
ganz von Truppen entbldßt.
Dadurch aber ließ sich Moreau keineswegs abhal-
ten, sobald er einige Verstärkungen erhalten hatte,
Groößeres zu wagen. Auf dem kurzesten Wege nach
Mantua zu gelangen, diese Festung zu entsetzen, den
General Kray hinter die Etsch zu treiben, die Citadellen
Tortona's und Alessandria's zu befreien, dann mit
Macdonald Hand in Hand gegen Suwarow zu ste-
hen und den Schauplatz des Kriegs entfernter von Alt-
Frankreichs Grenzen aufzuschlagen: Das Alles schien im
Mean dieses Feldherrn zu liegen. Daher warf er sich
plötzlich vom Col de Tende nach Savona; lies das
Gericht ausfliegen, er erwarte jeden Tag von Toulon
einen Zuzug von 15,000 Mann im Hafen von Vado;
erschien unerwartet mit ohngefähr 10,000 Mann in Ge-
nua, und zog von hier, um der Armee von Neapel
näher zu kommen, gegen die Trebia.
Maedonald seinerseits bewegte sich aus dem Bo-
lognesischen gegen Modena vor; ließ unterwegs durch
General Montrichard das Fort St. Urbano be-
freyen, welches Klenau blockirt hatte, ging nach blu-
tigen Gefechten glücklich über den Panaro vorwärts und
nahm Modena (10ten Juni). In der That war da-
rauf die Straße zur Vereinigung gedffnet und Man-
tua selbst aus der Nähe bedroht. Macdonald schickte
sogar, als hätte er Absichten gegen Mantua, den
General Olivier in dieser Richtung; er selbst wandte
sich mit seiner ganzen Heermasse über Parma und Pia-