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Höhe die Stadt gleich den ersten Tag mit zwei Haubl=
tzen nicht ohne Erfolg beschossen worden war. Auch aus
der andern Hälfte von Niederhannsdorf wurde der Feind,
trotz des heftigsten Kartätschen= und Klein-Gewehrfeu-
ers, (25ten Juni) in die Vestung zurückgetrieben. Ge-
neral Siebein erstürmte mit Würtembergern und Bal-
ern daselbst Haus um Haus.
Die Bergfestung Glatz zu erobern, mußte vor
allen Dingen erst die Stadt eingenommen werden. Denn
sie, für sich selbst von eignen Werken umgeben und
geschutzt, verbindet die beiden Hauptvesten links und
rechts, den Donjon und den Schäferberg, welche vom
Reisseflutz getrennt sind. Um aber zum Besitz der Stadt
zu gelangen, muß man zuvor Meister der zwischen Nie-
derhannsdorf und Hasßwitz befindlichen Anhdbhen seyn,
theils weil sich der Belagerer droben einschneiden, theils
von da herab die ganze Stadt in Grund schiessen kann.
Graf von Götzen, der die Wichtigkeit dieser Hôhen,
besonders des sogenannten Kreuzberges sehr gut kannte,
harte sie seit acht Tagen eilfertigst mit Verschanzungen
decken lassen. Noch waren die Werke nicht ganz vollen-
der; um so dringender hatte er dem Major von Putt-
litz, nebst der Besatzung in diesen Schanzen, Wach-
samkeit und Vorsicht empfohlen, zumahl, da, von bei-
den Seiten schon, Niederhannsdorf und Haßwitz, in
die Gewalt der Belagerer gefallen waren.
Im Gefähl der Ueberlegenheit, und schnell die letz-
ten der preußischen Vestungen zu besiegen, beschloß Prinz
Jerome Sturm gegen das feste Lager vor Glatz. Er
ward gerüfter.
In nächtlicher Stille (1 Uhr Morgens den 26ten