Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

— 164 — 
zu naͤhern. Sie mußte dem Ungestuͤmm der franzoͤsischen 
Generale Beaumont und Albert weichen, während 
eine englische Fregatte, mit Munition für Danzig, auf 
den Strand in Feindes Hand gerieth. Als der männs 
liche Kalkreuth die letzte Hoffnung schwinden, den 
Mangel, selbst an Pulver überhand nehmen, von 0000 
Mann der Besatzung 4000 erkrankt, das unglückfelige 
Danzig eine von 20, 700 hereingeworfenen Bomben viel- 
beschädigte Stadt sah, übergab er sie (27ten Mai) nach 
ein und fünfzig tägiger Belagerung den Siegern. Sei- 
nen Tapfern wurde unter ehrenvollen Bedingungen freier 
Abzug, aber den Franzosen wurden, durch Danzigs Be- 
sitznahme, unermeßliche Hülfsquellen zur Verpflegung des 
Heeres, und zur nachdrücklichern Belagerung von Grau- 
denz zu Theil. 
Denn Graudenz, durch den General Victor schon 
seit Ende Aprils belagert und heftig beschossen, ward 
durch des preußischen Generals Courbiere Helden- 
muth zum unüberwindlichen Platz; nicht minder im Lande 
Pommern die Beste Kolberg, anfangs vom Obersten 
Lucadou, dann vom Oberst Gneisenau standhaft ver- 
theidigt. Zwar in der Altstadt Kolberg setzten sich end- 
lich, doch erst nach blutigen Kämpfen (15ten Februar, 
13ten 14ten 10ten März, 12ten April), in denen der Name 
des Majors Schill ruhmvoll ward, die Belagerer un- 
ter General Teulié fest, aber damit war noch wenig 
gewonnen. Die Beste wankte nicht. Verstärkt durch 
eine schwedische Fregatte, durch die brave Bürgerschaft, 
an ihrer Spitze der neunzigjährige Bürger Nettelbek, 
durch die Thätigkeit Schill's, stifteren die Belagerten 
ihren Feinden bei jedem Anlaß schweren Verlust. Und 
obschon die Verschanzungen auf dem Wolfsberg endlich,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.