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Scherers Niederlage bei Magnano, die Anführung
eines schwachen und geschlagenen Heers übernahm, wußte
auch noch mit diesen jeden Fußbreit, welchen er zurück-
weichen mußte, einer weit überlegenen Macht streitig
zu machen; wußte, indem er in jede Festung, in jede
Citadelle, in jedes Fort links und rechts mäßige Be-
satzungen warf, die Stärke seiner Feinde zu vertheilen,
weil diese zu Belagerungen und Blokaden große Streit-
massen verwenden mußten; hielt sich in jeder Stellung,
hinter jedem Fluße, so lange er konnte, um Zeit für
Macdonald's Anzug zu gewinnen und bewerkstelligte
die Vereinigung mit diesem gewandten Feldherrn, der
Ueberlegenheit seiner Feinde ungeachtet.
Aber auch nach der Vereinigung waren beide Heere
zusammen nur etwa 45,000 Mann stark, ein geringes
Ueberbleibsel von einer Masse, die sonst 120,000 Mann
betrug! Die Verschanzungen und Uebergänge von Sa-
vojen waren höchstens nur durch 25,000 Mann gedeckt.
Maedonald hatte ganz Toscaua geräumt; auch Li-
vorno und Porto Ferrajo wurden verlassen. So
besaß die franzdsische Armee jetzt im Genuesischen ohn-
gefähr dieselbe Stellung, die ehmahls. Buonaparte,
vor seinem Uebergang über die Appeninen in die Thä-
ler des Tanaro und der Bormida, inne gehabt.
Hingegen hatte S uwarow theils durch einen (im
Anfang Juli) nach Italien gekommenen neuen JZuzug
von etwa 8.000 Mann Russen, theils durch den General
Kaim, nach Uebergabe der Citadelle Turins (20ten Juni)
ersprieslichen Zuwachs gewonnen. Der Kern seiner Heer-
macht von ohngefähr 30,000 Oesterreichern und Rußen,
durch Verbindung mit Kaim und Bellegarde auf