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tend, aber immer verfolgt, ruͤckten in schoͤnster Ordnung
gegen ihre Hauptmacht zu, und in die Schlachtlinie
derselben ein.
Jezt wechselte das von beiden Heeren furchtbar be-
ginnende Kanonenfener mit dem Feuer der vordringen-
den und angreifenden Schlachthaufen des Fußvolks, be-
sonders der franzbsischen Dirision Verdier. Und erst ge-
gen 10 Uhr Abends, gelang es der beispiellosen Kühn-
heit der napoleonischen Schaaren, eine der #rußischen
Schanzen zu erobern. Damit war der Weg angebahnt,
um Benningsen's Schlachtreihen zu durchbrechen und
sie gänzlich zwischen der Alle und dem Sensebach einzu-
klemmen. Aber der rußische General Warneck an der
Spitze des Regiments Kaluga entriß pldtzlich wieder
mit erschütternder Tapferkeit und im Sturm den Sie-
gern die Schanze. Da kam die Mitternachtsstunde und
endete die Schlacht.
Die Heere standen einander folgendes Tages schlag-
sertig gegen über. Napoleon traf große Vorkehrun-
gen dazu, besonders durch veränderte Richtung der ganzen
Stirnseite seines Heers, so, daß Marschall Davoust
an der untern Alle zu stehen kam, und Kbnigsberg und
den General Lestocg von den Rußen trennte. Wohl
sandte Benningsen starke Cosaken-Haufen aus, dieß
zu hindern. Allein diese Maasregel war unzureichend.
Davoust setzte seine Bewegung fort und ließ die Co-
saken stehen.
Jetzt fühlte Benningsen, er kdune ohne Gefahr
in der Stellung bei Heilsberg keine Hauptschlacht mehr
annehmen. Eilig zog er noch am Abend um 10 Uhr
auf's rechte Alle-Ufer zurück, überließ seine Per-