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ment besetzt, die vor der Uebermacht bald zuruͤckgehen
mußten. Benningsen, während sein Hauptheer an-
rückte, stellte die größte Stärke seiner Reiterei am lin-
ken Alle-Ufer auf, und besetzte alle Uebergangs-Puncte
dieses Flußes. Das geschah in derselben Zeit, als Ka#
mensky sich, zwischen Altenberg und Ludwigsspalcke
mir Lestocq, der bei Gollau stand, vereinigt hatte.
Sonder Verzug eilte aber auch Napoleon mit
den Garden, mit dem ersten Armeecorps, itzt von
Victor befehligt, mit den Corps der Marschälle Ney,
Lannes und Mortier gegen Friedland. Hingegen
der Großherzog von Berg setzte seine Bewegungen ge-
gen Kdnigöberg mir den Marschällen Soult und Das
vousit fort.
Vorausgeeilte französische Abtheilungen der Heer-
haufen Lannes und Mortier von der Dragoner-Di-
visson Grouchy's und der Cürassier-Division Nan-
souty's unterstützt, griffen schon in der Morgenfrühe
des 1##ten Juni die rußische Reiterei am linken Alle-
Ufer an, um sie über den Fluß zu werfen. Doch frucht-
los. Napoleon, bis seine Haupt-Armee nachkam,
begnugte sich darauf, die Rußen durch ein lebhaftes
Kanonen= und Plänklerfener festzuhalten, theils damit
sie ihre Bewegung gegen Kdnigsberg nicht fortsetzen,
theils damit er, verborgen vor ihren Augen, im Sort-
laker Walde und in den Gehölzen zwischen Heinrichs-
dorf und Portennen, seine gesammten Streitkräfte,
eine Masse von 70 bis 80,000 Mann vereinigen konnte.
Es war schon Abends 5 Uhr, als die rußische Ar-
mee, etwa noch 61,000 Mann stark, bei Friedland an-
kam. Benningsen, wahrscheinlich im Glauben, es