Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

Thätigkeit in den Alpen zu befbrdern, bewog alsobalb 
den Feldherrn Massena pldtzlich angriffsweise zu ver- 
fahren. Er wollte sich der kleinen Kantone des Gott- 
hards und der ganzen Linie zwischen dem Gotthard und 
dem Zürichsee bemächtigen, welche ausgedehnte und viel 
unterbrochene Strecke Landes die dsterreichischen Gene- 
rale Simbschen und Jellachich, mit etwa nur 
20.000 Mann, zu vertheidigen hatten. Gelang dies, 
so konnte Massena vom Gotthard herab nach Bünd- 
ten und Italien drohen, und seine Verbindung mit der 
Heer-Abtheilung Thürrau's im Wallis erneuern, zu- 
gleich auch für die Stellung der Oesterreicher bei Zürich 
eine Umgehung derselben besorgen lassen. Dies ward 
Massena's Plan. 
Zu dem Ende verstärkte er seinen rechten Flägel im 
Gebirg, und, um dessen eigentliche Bestimmung zu ver- 
larven, machte er, nach einigen kleinen Vorposten -Ge- 
fechten, die ernsthaftesten Angriffe auf die Mitte und 
den rechten Flügel seines Feindes, gieng (17ten August) 
von einem Nebel begünstigt sogar über die Limmat, 
drang da in das Lager der dsterreichischen Reiterei ein, 
verursachte ihr bedeutenden Verlust, und zog dann nach 
einem morderischen Gefecht, in welchen besonders viele 
auf beiden Seiten gegen einander kämpfende Schweizer 
getödtet wurden, wieder an das linke Limmat-Ufer zu- 
ruck. Aber während dem hatte als Hauptsache, die 
Heer-Abtheilung Chabran's über Schindellegi und 
Ezelberg hinweg die Stellung des Generals Jellachich 
längs der Reuß umgangen, angegriffen, zum Theil ge- 
zwungen, die Beschirmung von Glarus aufzugeben und 
sich eiligst der Mitte des dsterreichischen Heers zu nähern. 
Und so war damit die bisherige Verbindung des Erz-
	        
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