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nig angreifen, sowohl die feindliche Schanze am rech-
ten Reckar-Ufer, als die Neckarauer Batterien erstür-
men, die Schiffbrücke des Feindes zusammenschießen,
die Stadtthore von Mannheim sprengen und den Nach-
zug des franzdsischen Feldherrn Laroche gefangen neh-
men. Karl bezog darauf eine Stellung bei Schwetzin-
gen, besetzte unterhalb Frankfurt beide Mainufer und
drohte mit den manichfaltigsten Zurüstungen in korzer
Zeit, an der Spitze von 60,000 Mann, den Uebergang
zum linken Rhein-Ufer.
Da geschah von Mas sena aber der farchtbare
Schlag bei Zürich, welcher alle Entwürfe zerriß.
Es war ein großgedachter Plan der Verbündeten,
die Franzosen zur Räumung der Schweiz zu zwingen,
um dann von hier aus gegen die unbewehrte franzbsische
Gränze andringend , linko dem Heer im Piemont Hand
zu bieten und rechts dem Erzherzog Karl den Rhein-
Uebergang zu erleichtern. Dieß war ohne Besitz der
Schweiz nicht moglich. Denn wer die Schweiz hatte,
der stand wohl geborgen in einer ungeheuern Vestung,
immerdar den links und rechts Vorgedrungenen im Na-
cken, und trennte ihre Gemeinschaff. Darum mußte
Korsakow, mit seinen 26,000 Russen, eiligst zur
Stärkung des dsterreichischen Heers in die Schweiz;
darum mußte Suwarow über den Gotthard durch
Uri; von da sollte er dann über die Unterwaldner= Berge
gegen Luzern und Bern Bewegungen machen, durch
welche Massena schlechterdings gendthigt werden mußte,
seine bisher unerschütrerliche Stellung aufzugeben. Allein
Korsakow's verspätete Ankunft, Suwarow's Ver-
äbd gerung mit 18 bis 20,000 Mann im wildesten Ge-
Pr