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Der Entwurf war trefflich, ward aber in der Voll-
ziehung gleich anfangs durch den unerwarteten Wider-
stand gebrochen, welchen Gudin zu Airolo mtt einer
Handvoll Mannschaft gegen die überlegene Macht seiner
Feinde leistete. Damit hatte Guden wenigstens einen
Tag gewonnen, und Suwarow ihn verlohren. Jener
zog sich darauf in bester Ordnung über den Gotthard
nach Hospenthal, Realp auf die Furca und Grimsel,
welche Bergpäße die Schlüssel sowohl zu den Rhone-
und Aar-Thälern von dieser Seite, als auch zur Wie-
dereroberung des Gotthard sind. Die Einnahme dieser
unwirthlichen Gegend harte dem Feldmarschall Suwa-
row bei 1200 Mann gekostet.
Nach blutigem Gefecht an der Teufelsbrücke und
hinunrer bis Wasen (25ten September), wo sich Loie
son endlich wieder nach den Hohen des Meienthals zu-
rückzog, gelangte Suwarow zum Dorf Amstäg nie-
der, wo auch Auffenberg unterdessen durchs Mader-
anerthal zu ihm stieß. Von hier an vertheidigte aber
Lecourbe wieder jeden Schritt Bodens bis Ersifeld,
wo er sich dann begnügte, das linke Ufer der Reuß von
der Brücke zu Erstfeld bis zu der von Attinghausen,
und bis Seedorf zu vertheidigen. Bei Seedorf fließt
die Reuß in den Waldstärtersee. Lecourbe hatte längst
schon bei Seedorf starke Verschanzungen angelegt. In
diesen wagr er's, mit kaum 1500 Mann, die ihm nach
Besetzung jener Brücken noch übrig geblieben waren,
dem Eroberer Italiens und einem Hekr von 25,000
Mann vorzüglicher Truppen, Stirn zu bieten. Ja, als
Suwarow (am 27ten September) bei Ersifeld den
Hauptübergang der Reuß erzwingen wollte, ohne dessen
Besitz ihm die verschiedenen Päße des Gebirgs nach