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Unterwalden und Luzern verschlossen blieben: machte Le-
courbe sogar bei Seedorf einen der kühnsten Uebergänge
der Reuß mit einem Bataillon, vier Grenadier-Com-
pagnien und zwei Kanonen. Er umgieng den Flecken'
Altdorf, drang in's rußische Lager ein und richtete so
große Verwirrung an, daß Suwarow gezwungen
ward, von seiner Unternehmung bei Erstfeld wieder ab-
zustehen und seinem eignen Lager zu Hülfe zu eilen.
Lecourbe unterhielt das Gefecht bis in die tiefe Nacht;
dann zog er sich über die Reuß in seine Schanzen, zu-
frieden ein ganzes feindliches Heer drei Tage lang be-
schäftigt und seine wichtige Stellung behauptet zu haben.
Inzwischen war durch Massena bei Zürich schon
der entscheidende Hauptschlag gegen die dortige rußisch-
österreichische Armee vollbracht. Feldmarschall Hotze,
unter dessen Oberbefehl 20 Bataillons Fußvolk und vier
Regimenter Reiterei standen, hatte, seit er durch Mo-
litor aus Glarus und Näfels verdrängt war, vortheil-
hafte Stellung hinter der Linth, von Wesen bis Uznach.
Von hier, längs dem Zürichsee und Limmat bis Baden
dehnten sich, unter Korsakows Befehl die Russen
aus; auch den Hornberg bei Zäürich hatten sie besetzt,
so wie die Hdhe, welche die Straße nach Wollishofen
beherrscht.“) General Nauendorf stand der Stadt
Baden gegenüber bis zum Rhein.
*) Das diesem Korps zugetheilte, aus den Bataillons Ren-
ner, Millius und Siebein, so wie aus einer Bat-
terie bestehende pfalzbaierische Korps, hatte sich zu An-
fang Septembers bei Donauworth zusammengetogen, und
brach am 12ten genannten Monats nach Zürich auf, die
Vereinigung mit jener Armee zu vollziehen.