Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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Die letzten Begebenheiten des Feldzugs 
von 1700. 
Am Mittelrhein hatten die Franzosen kaum erfahren, 
daß Erzherzog Karl mit einem guren Theil seines Krie- 
ges-Volks nach Oberschwaben aufgebrochen sey, als 
sie sogleich (aten October) bei Basel, Kehl, Breisach, 
Selz, Landshofen über den Rhein zu gehen versuchten. 
Auch von Mainz aus griffen sie den Heerhaufen des Ges 
nerals Szentkeresty am rechten Rhein-Ufer mit Ueber- 
macht an, und verdrängten ihn sogar aus Frankfurr. 
Doch das bsterreichische Geschütz bei Sachsenhausen zwang 
sie die Stadt wieder zu räumen. Einige Tage später 
(oten October) giengen sie bei Kostheim über den Main 
und bemächtigten sich Gros-Gerau's. General Lecourbe 
kam mit ohngefähr 18,000 Mann nach Straßburg, und 
fein Vortrab unter General Ney nach Landau. Mas- 
sena drohte mit großer Macht bei Basel über den Rhein 
zu setzen, daher der Erzherzog die Schweizer-Gränzen 
nicht verlassen und dem Mittelrhein keine Hülfe senden 
konnte. 
In dieser gefährlichen Lage der Dinge mußte der 
Fürst von Schwarzenberg, der auf der Bergstraße 
und zwischen Main und Neckar stand, alle seine Feld- 
herrngaben entwickeln, der fortschreitenden Uebermacht 
eines rastlosen Feindes Spitze zu bieten. Und in der 
That gelang es ihm, von dieser Seite, und unter den 
ungünstigsten Umständen, nicht nur das weitere Vorrü- 
cken der Franzosen zu hindern, sondern ihnen auch bei 
jedem Anlaß sehr bedeutenden Schaden zu stiften. Hier 
war es auch, wo der nachmalige Feldmarschall Fürst
	        
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