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Wrede, die diplomatische Bahu mit der kriegerischen
vertauschend, als Obrist zum erstenmahl seinen Beruf
zu den Waffen erprobte. Begeisterung für seinen Für-
sten und sein deutsches Vaterland hatten ihn bewogen,
in kurzer Zeit aus Ueberrheinern, Rheinpfälzern und
andern ein vollzähliges Bataillon zu errichten, das balb
in Ausdauer und Muth den geübtesten Truppen gleich
kam. Späterhin ward ihm noch eine Schwadron Szekler
Husaren und eine Schwadron Schwarzenberg-Uhlanen
zugegeben.
Schon in der Nacht vom 11#ten zum 12ten October
war Ney mit beträchtlichem Fußvolk und Reiterei bei
Oppenheim über den Rhein gekommen, und hatte die
dsterreichische Vorpostenkette durchgebrochen. Den fol-
genden Tag rückten die Heer-Abtheilungen Nansouti
und Sabbatrthier, von Oppenheim und Frankenthal
her, nach. Die Haufen des franzdsischen linken Flügels,
unter General Lorsch, (den 16ten October) wandten
sich auf der Bergstraße gegen Heidelberg; die des rech-
ten Flügels, unter Sabbathier, längs dem Rhein
gegen Mannheim. Zwischen beiden bewegten sich leichte
Truppen, besonders Reiterei, gegen Ladenburg; Lorsch,
mit dem linken Flügel, trieb die bsterreichischen Vor-
posten, unter dem Prinzen von Lichtenstein, an'’se
linke Neckar-Ufer und stürmten, doch vergebens, gegen
die von den Oesterreichern kräftig vertheidigte Heidelber=
gerbrücke an. Die leichten Truppen, großtentheils aus
drei Regimentern Reiterei bestehend, bei Neckarhausen
über den Neckar gegangen, hatten dort das Husaren-
Regiment Veczay, unter dem Obersten Grafen Ester-
hazoy gegen Friedrichsfelde zurückgeworfen, den Ober-
sten selbst gefangen. Der pfalzbgierische Oberst Baron
Wrede,