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heftigen Feuer sowohl des franzoͤsischen Geschuͤtzes, als
der baierischen Zwoͤlfpfuͤnder-Batterie Dietrich's, fiel
die Bruͤcke in der Sieger Gewalt, und wurden den
Oesterreichern in der Stadt viele Menschen und Pferde
getddtet. Nun rückte Napoleon das schwere Geschütz
gegen die Stadt, und beschoß diese, welche der General
Graf Collowrath mit dem 2ten Armeecorps herzhaft
vertheidigte. Als aber der Herzog von Montebello
in der Nähe des Petersthores, wo er mit seinem Kriegs-
volke 800 Schritt von der Stadt in Schlachtordnung
stand, eine Oeffnung in der Mauer entdeckte, drang er
hinein, ließ von innen das Thor aufthun, und begann
das Gefecht in den Straßen. Beinahe die ganze Be-
satzung ward gefangen. Doch über die steinerne Donau-
brücke an's einke Ufer zu kommen, machte Graf Col-
lowrath den Franzosen durch eine Batterie unmdglich,
die vortheilhaft am Dreifaltigkeits-Berge errichtet war.
In der Nacht, während Regensburg brannte, zog
das 2te Armeecorps der Oesterreicher über Regenstauf
nach Nitenau ab. Schon war unterdessen das öte Corps
und iste Reservecorps dahin vorausgegangen, das öte
Corps nach Kirn, das Iste nach Burglengenfeld. Alle
Brücken über den Regenfluß mußten abgebrochen werden.
Als Napoleon bemerkte, der Erzherzog Carl wolle,
sich über Cham nach Bbheim wenden, ließ er zur:
Beobachtung desselben den Herzog von Auerstädt mit.
den Divisionen Friant und St. Hilaire bei Regens-
burg zurück. Er selbst beschloß nun, rasch gegen Wien.
vorzudringen. Dabei gewann er, seine Hauptmacht am
rechten Donau-Ufer beisammen zu halten, und die Ver-
bindung mit Italien durch Tirol wieder herstellen zu
können.