— 123 —
und besetzte alle zwischen Golling und diesem Paß wich-
tigen Puncte. Golling selbst hatte er vom Feinde noch
besetzt gefunden. Dieser war aber durch die baierischen
Schuͤtzen bald bis hinter die Lammer-Bruͤcke geworfen
worden. Auch ließ der General, ungeachtet des staͤrk—
sten feindlichen Feuers, die abgebrannte Bruͤcke sogleich
neu schlagen, ) und die Oesterreicher bis in den Lueg-
Paß treiben. Der Kronprinz sandte ihm vom Re-
gimente, welches seinen Namen trug, noch das zweite
Bataillon nach Golling zur Unterstützung.
Die Stellung des Generallieutenants Jellachich
bei Radstadt war in diesen Augenblicken von hoher Wich-
tigkeit. An den Gränzen der Steyermark, an den Quel-
len der Mur und Enns, hielt er zugleich hinter sich am
Luegpaß die Straße von Salzburg nach Villach (zum
Vortheil der österreichischen Armee in Italien) geschlos-
sen, und drohete er noch immer durch Abtheilungen bei
Ischel und St. Gilgen gegen Salzburg. Doch die Ab-
theilung bei St. Gilgen ward durch den Kronprinzen
von Baiern bald verjagt. Jellachich's Aufgabe war
jetzt, den Rückzug des Erzherzogs Johann aus Italien
nach Wien, veranlaßt durch das Unglück Oesterreichs
auf deutschem Boden, von dieser Seite zu decken.
*) Diese Unternehmung zog dem ersten Bataillon des #ten
Regiments einen Verlust von s todten und 25 verwun-
deten Soldaten, dem gten Linien-Regimente von 2 ver-
wundeten Offizieren (Lieutenants Spißel und Brett),
und 6# todten, verwundeten und vermißten Soldaten zu.