— 126 —
Muth. Er griff (den 20sten) ohne Zeitverlust, die feind-
lichen Stellungen bei Villanova und Soave an;z und als
er, bei aller Tapferkeit der Seinigen, von Soave mit
bedeutendem Nachtheil zurückgeworfen war, erneuerte er
folgenden Tages den Kampf am Alpone. Doch Erzherzog
Johann, nun vom Unglück Oesterreichs auf deutscher
Erde unterrichtet, trat schon in der Nacht darauf (vom
50sten April zum 1sten Mai), seinen Rückzug nach den
kaiserlichen Erbstaaten an, ehe ihm derselbe durch Napo-
leon's Eilmärsche, vielleicht durch Verlust von Salzburg
und Tprol, abgeschnitten wurde.
Im Toyrol hatte der Feldmarschall-Lieutenant Cha-
steler, sobald er im Besitz von Innsbruck war, alle
Maßregeln zur Behauptung des Gebirgslandes ergriffen.
Er übergab dem General Buol die Hut des nördlichen
Tprols; und der Einschließung von Kufstein. Er selbst
begab sich (10ten April) mit einem Geschwader Reiterei
und einer halben Batterie, über Briren nach Botzen,
wohin er alle dsterreichische Truppen, die bei Briren
und Schabs aufgestellt gewesen waren, vorauzgeschickt
hatte. Denn es war General Baraguay d'Hilliers,
der den linken Flügel des franzbfischen Heeres in Italien
befehligte, mit fünf Regimentern über Roveredo und
Trient in's südliche Tirol eingedrungen.
Als Chasteler sein Kriegsvolk, verstärkt durch
vier Landwehr-Bataillone von Kärnthen, zwischen dem
Talfer-Bach und der Eisak beisammen sah, während im
Vinstgau und obern Etschthale der. Volksaufstand sich
unter dem Passeyer Sandwirth, Andreas Hofer, zu
einer Masse von 12,000 Mann bildete, beschloß er An-
griff gegen= Baraguay d'Hilliers. Dieser stand ihm