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war dagegen andern Tages fruͤh schon von da nach Ab—
tenan vorgeruͤckt, und hatte dort, beim Eingange des
Waldes, 900 Oesterreicher nach lebhaftem Gefechte und
mit bedeutendem Verluste derselben zuruͤckgeworfen. *)
General Stengel nahm nach Beendigung dieses Ge—
fechtes seinen Stand mit 1,400 Feuergewehren jenseits
Abtenau, mit Vorwachten bis Au-Schmidt gegen Ge-
wehrberg. Aber die Menge der Bergschluchten und Seiten-
wege links und rechts, wo er überall umgangen werden
konnte, und seine fünf Stunden weite Entfernung vom
Haupt-Corps, das ihn im Nothfalle schwerlich unter-
stützen konnte, machte seine Lage hier sehr bedenklich-
Er kannte dies wohl. Aber der franzbsische Oberbefehls=
haber gebot ihm, sich da zu behaupten.
Der Kronprinz von Baiern hatte indessen, von
Salzburg aus, durch den General von Raglowich, die
Lücke zu Golling und vor dem Luegpasse mit dem ssten
Infanterie -Regimente nebst zwei Haubitzen ergänzen
lassen, die durch Entfernung der Brigade Stengel
entstanden war. Raglowich bemerkte sogleich, daß
die Oesterreicher seine Vorpostenlinie durch Abtheilungen.
unterbrachen, die sie zu weit vorgeschoben hatten. Er
schickte daher die Majore Baron von Rummel, und
Baron von Cronegg, jeden mit 250 Mann, den Einen
rechts, den Andern links der Straße von Golling ab,
und gab ihnen zwei Offiziere vom Generalstab, den Haupt-
mann Satorius, und den Oberlieutenant Baron Vol-
derndorff zu Führern mit. Sie sollten suchen (in der
*) Auch 30 Gefangene wurden dabei gemacht. Beierischer
Seits wurde der Lieutenant Walch, 1 Feldwebel und
6 Mann des gten Linien-Regimentes verwundet.