– 1 —
Metzen fand (12ten Mai) die Tiroler bei Ursprüng so
stark und vortheilhaft gestellt, daß er hier nicht durch-
dringen konnte, und zufrieden seyn mußte, einen Theil
der Macht des Gegners unschädlich zu machen, während
bei Kufstein der Hauptschlag geschah.
Deroy rückte inzwischen mit der Haupt-Colonne')
auf der Rosenheimer-Straße gegen Kufstein vor, sich
durch ausgesendete Abtheilungen in die Schluchten und
Berge rechts die Seite deckend. Einzelne Kanonenschüße
des Feindes vom rechten Inn-Ufer bis Oberaudorf blie-
ben fruchtlos. Erst am Kieferbache, wo die Brücke ab-
geworfen worden war, und die Tiroler-Haufen jenseits
hinter Verhauen an den Berghalden standen, begann
ernsterer Widerstand. Aber das ü1ste leichte Bataillon der
Baiern, voran ihr Obristlieutenant von Habermann,
stürzte sich durch den Strom gegen die Höhen, durch die
Verhaue, und trieb den Feind von Stellung zu Stellung.
Es folgten, nach hergestellter Brücke, die übrigen Schaa-
ren; ein Theil derselben folgte dem fliehenden Feinde hoch
über den Dirnberg, ein anderer drang über die sogenannte
Klause nach Kufstein. Es war 5 Uhr Nachmittags, da
jubelten die Braven des Bataillons Habermann auf
der Innbrücke vor der Stadt Kufstein den Baiern, die
droben auf der Brustwehr der Festung standen, und ihrem
Koͤ-
) Sie bestand aus dem isten leichten Infanterie-Bataillon
Habermann, dem kten Bataillon des aten Linien-
Infanterie = Regimentes, zweien Compagnien des öten
Regimentes unter Befehl des Majors Flad, dem k7ten
leichten Infanterie-Batgillon Gunther, einer Escadron
des isten Dragoner-Regimentes, einer des Sten Chevaur-
legers-Regimentes, und der Batterie Rops.