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wurden die Stuͤrmenden durch moͤrderischen Kugelregen
aus allen Fenstern gezwungen, zur Hauptkirche zurück-
zuweichen. Schon hatten sie über hundert Mann durch
Tod oder Wunden eingebüßt. Dann kam ihnen noch das
15te Linien -Regiment zu Hülfe. Nun ward, was auf
Straßen und in Häusern länger widerstand, niederge-
macht, oder gefangen.) Der wüthende Soldat über-
ließ sich den Gefühlen seiner Rachsucht. Aber durch Er-
oberung der Stadt wurde die Zerstbrung der Innbrücke
verhindert, und die ganze Division konnte sich in der
Ebene zwischen Schwatz und dem Dorfe Vomp am lin-
ken Ufer des Inns aufstellen und ruhen.
Während noch die Brigade Beckers die flächtigen
Feinde gegen Terfens hin verfolgte, stiegen dicke Rauch-
wolken in Schwatz auf. Vielleicht hatten die hineinge-
worfenen Granaden, vielleicht Unbehutsamkeiten mit dem
Feuer während der Verwirrung das Unglück verursacht.
Binnen einer halben Stunde sah man beide Vorstädte in
Flammen. General Wrede sandte einen Theil des 13ten
und des 5ten Regimentes zum Loschen. Aber erst bis
zum Mittag des folgenden Tages konnte die Thätigkeit
der Soldaten der Brunst Einhalt thun; denn es man-
*) Das letztere Schicksal ward den Hauptleuten und 132 Un-
teroffizieren und Gemeinen des österreichischen Regimentes
Devaur, während der Verlust baierischer Seits in dem
getödteten Lieutenant Rudesheimer des ten Linien-
Infanterie-Regimentes, den drei verwundeten Offizieren,
nämlich dem Oberlieutenant Baron Rodenstein des
leichten Bataillons Laroche, dem Lieutenant Varon
Beulwiß des 16ten Regimentes, dem Artillerie-Lieute=
nant Kommender der Batterie Caspers, so wie in
50 todten und 05 verwundeten Soldaten bestand.