wald geblieben, diesen Platz zu behaupten. Doch als
Hauptmann Bauer mit einigen Schuͤtzen im Begriffe
war, ihn zu retten, erschien er, von zahllosen Schuͤssen
verfolgt, unversehrt, die Kleider von Kugeln durchloͤchert.
Er begab sich mit der Reiterei nach Benedictbeuern zuruͤck.
Die Mannschaft zu Fuß aber, nachdem sie bis an die
Husselbrücke über die Isar auf allen Hôhen von Insur-
genten umschwärmt und verfolgt war, wählte zur größe-
rer Sicherheit am rechten Isar= Ufer einen 15 Stunden
langen Umweg durch die unwegsamsten Gebirge über die
Oswaldhütte, Länggries und Tolz nach Benedictbeunern.
Die Unternehmung, obgleich mißlungen, ward doch durch
den Schrecken der Ueberraschung, welchen sie den Insur-
genten eingeflößt hatte, der Sicherheit des angränzen-
den Baierns wohlthätig, und durch den Muth einiger
hundert baierischer Männer im Kampfe gegen einige tau-
send Tiroler-Landesvertheidiger ehrenwerth. Hatte die
noch nach Mittenwald bestimmt gewesene Reserve, aus
250 Gebirgsschützen und dem Ueberreste des Linien-Ba-
taillons bestehend, diesen Punct zeitig genug erreichen
konnen, vielleicht wäre ein anderer Ausgang erlebt worden.
Oberst Arco begnugte sich jetzt, Benedictbeuern mit
der Umgegend besetzt zu halten; eben so Partenkirchen,
mit Abtheilungen gegen Mittenwald. Als die Tiroler
aber nach wenigen Tagen nicht nur diesen Punct, son-
dern auch die Scharnitz, Loitasch und Seefeld freiwillig
räumten, und aus einander liefen, seit ihnen Innsbruck
*) Der bei ebenerwähntem Gefechte den Baiern gewordene
Verlust bestand in 16 Mann Todten und Verwundeten,
in 5 verwundeten Pferden. Dem Obersten Grafen Arco
ward ein Pferd unter dem Leibe erschossen.