Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

wald geblieben, diesen Platz zu behaupten. Doch als 
Hauptmann Bauer mit einigen Schuͤtzen im Begriffe 
war, ihn zu retten, erschien er, von zahllosen Schuͤssen 
verfolgt, unversehrt, die Kleider von Kugeln durchloͤchert. 
Er begab sich mit der Reiterei nach Benedictbeuern zuruͤck. 
Die Mannschaft zu Fuß aber, nachdem sie bis an die 
Husselbrücke über die Isar auf allen Hôhen von Insur- 
genten umschwärmt und verfolgt war, wählte zur größe- 
rer Sicherheit am rechten Isar= Ufer einen 15 Stunden 
langen Umweg durch die unwegsamsten Gebirge über die 
Oswaldhütte, Länggries und Tolz nach Benedictbeunern. 
Die Unternehmung, obgleich mißlungen, ward doch durch 
den Schrecken der Ueberraschung, welchen sie den Insur- 
genten eingeflößt hatte, der Sicherheit des angränzen- 
den Baierns wohlthätig, und durch den Muth einiger 
hundert baierischer Männer im Kampfe gegen einige tau- 
send Tiroler-Landesvertheidiger ehrenwerth. Hatte die 
noch nach Mittenwald bestimmt gewesene Reserve, aus 
250 Gebirgsschützen und dem Ueberreste des Linien-Ba- 
taillons bestehend, diesen Punct zeitig genug erreichen 
konnen, vielleicht wäre ein anderer Ausgang erlebt worden. 
Oberst Arco begnugte sich jetzt, Benedictbeuern mit 
der Umgegend besetzt zu halten; eben so Partenkirchen, 
mit Abtheilungen gegen Mittenwald. Als die Tiroler 
aber nach wenigen Tagen nicht nur diesen Punct, son- 
dern auch die Scharnitz, Loitasch und Seefeld freiwillig 
räumten, und aus einander liefen, seit ihnen Innsbruck 
*) Der bei ebenerwähntem Gefechte den Baiern gewordene 
Verlust bestand in 16 Mann Todten und Verwundeten, 
in 5 verwundeten Pferden. Dem Obersten Grafen Arco 
ward ein Pferd unter dem Leibe erschossen.
	        
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