Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

— 184 — 
tigen Kanonade an. Dann trat auch die vierte und 
fünfte Colonne in den Kampf; und letztere, nachdem sie 
das von den Franzosen nur schwach beschirmte Enzersödorf 
genommen, bot der erstern zum Angriffe des Dorfes Es- 
ling die Hand. So war nun von allen fünf Colonnen 
der Schlachtplan des Oberfeldherrn ausgeführt. Rings- 
um donnerten die Feuerschlünde wider einander. 
In diesem Augenblicke ließ Napoleon, zwischen 
Aspern und Esling, zwolf Regimenter Cuirassiers her- 
vorbrechen, um die Kette der ihn umfassenden feindlichen 
Massen zu zerreissen. Zwei dsterreichische Reiter-Regi- 
menter, die entgegenstanden, viel zu schwach, mußten 
weichen. Aber ein furchtbares Kleingewehrfeuer der ersten 
und zweiten Colonne des Erzherzogs wüthete so wirksam 
in der franzbsischen Reiterei, daß sie erschüttert ward, 
umkehrte, und in regelloser Flucht, verfolgt von den bei- 
den Reiter-Regimentern, sich auf ihr Fußvolk, die Di- 
visionen Legrand und Molitor warf, und diese in 
Verwirrung mit sich fortriß. Damit gewann die erste 
und zweite Colonne des Erzherzogs freieres Spiel gegen 
Aspern. Das Dorf ward erobert. Acht österreichische 
Bataillone behaupteten es, trotz des wilden Anstürmens 
der Franzosen, von nun an durch die Nacht. 
Nicht so glücklich war am linken Flügel die vierte 
und fünfte Colonne gewesen. Zwar hatte das Fußvolk 
der vierten den Angriff einer bedeutenden Cnirassier- 
Masse des Feindes, ebenso einen ähnlichen Fürst Johann 
Lichtenstein von seinem rechten Flugel abgeschlagen. 
Aber das Dorf Esling selbst, der Hauptpunct, von den 
franzdsischen Heertheilen St. Hilaire und Voudet 
auf's tapferste vertheidiget, blieb uneroberlich.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.