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tigen Kanonade an. Dann trat auch die vierte und
fünfte Colonne in den Kampf; und letztere, nachdem sie
das von den Franzosen nur schwach beschirmte Enzersödorf
genommen, bot der erstern zum Angriffe des Dorfes Es-
ling die Hand. So war nun von allen fünf Colonnen
der Schlachtplan des Oberfeldherrn ausgeführt. Rings-
um donnerten die Feuerschlünde wider einander.
In diesem Augenblicke ließ Napoleon, zwischen
Aspern und Esling, zwolf Regimenter Cuirassiers her-
vorbrechen, um die Kette der ihn umfassenden feindlichen
Massen zu zerreissen. Zwei dsterreichische Reiter-Regi-
menter, die entgegenstanden, viel zu schwach, mußten
weichen. Aber ein furchtbares Kleingewehrfeuer der ersten
und zweiten Colonne des Erzherzogs wüthete so wirksam
in der franzbsischen Reiterei, daß sie erschüttert ward,
umkehrte, und in regelloser Flucht, verfolgt von den bei-
den Reiter-Regimentern, sich auf ihr Fußvolk, die Di-
visionen Legrand und Molitor warf, und diese in
Verwirrung mit sich fortriß. Damit gewann die erste
und zweite Colonne des Erzherzogs freieres Spiel gegen
Aspern. Das Dorf ward erobert. Acht österreichische
Bataillone behaupteten es, trotz des wilden Anstürmens
der Franzosen, von nun an durch die Nacht.
Nicht so glücklich war am linken Flügel die vierte
und fünfte Colonne gewesen. Zwar hatte das Fußvolk
der vierten den Angriff einer bedeutenden Cnirassier-
Masse des Feindes, ebenso einen ähnlichen Fürst Johann
Lichtenstein von seinem rechten Flugel abgeschlagen.
Aber das Dorf Esling selbst, der Hauptpunct, von den
franzdsischen Heertheilen St. Hilaire und Voudet
auf's tapferste vertheidiget, blieb uneroberlich.