Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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Orte dem Ufer der Donau näher zu ziehen. Doch ohne 
den Besitz von Esling war für die Oesterreicher keine 
Vollendung des Sieges moglich. 
Napoleon erkannte, daß die Massen seiner Feinde 
zu durchbrechen, vergebliche Hoffnung sey. Er beschloß, 
sein Heer in der Nacht auf die Insel Lobau zurückzu- 
nehmen, und begab sich selbst dahin; übertrug aber dem 
Marschall Massena, Eöling bis Mitternacht zu be- 
haupten, damit der Rückzug gedeckt bleibe. Inzwischen 
stürmten die Schlachthaufen der österreichischen Greng- 
diere vier= und fünfmal auf Esling an. Massena, 
dessen feldherrlicher Geist mit gleichem Vortheile jede 
Oertlichkeit des Schlachtfeldes und die Menge seiner 
Streitkräfte zu benützen verstand, warf alle Stürme zu- 
rück, und deckte den Zug der Franzosen zur Lobau in 
der Nacht, nur vom entfernten Feuer des bsterreichischen 
Geschützes verfolgt. 
So endete die zweitägige Schlacht von Esling und 
Aspern. Napoleon überließ dem Sieger das leichen- 
volle Wahlfeld, und zählte an Todten und Verwundeten 
einen Verlust von ungefähr 50,000 Mann und unter 
denselben, nebst dem Marschall Lannes und General 
Espagne, mehrere seiner trefflichsten Offiziere. 
Erzherzog Carl aber, der wohl bei 22,000 Mann 
eingebüßt hatte, mußte sich begnügen, die Entwürfe 
seines furchtbaren Gegners vernichtet, und denselben über 
die Donau mit ungeheuerem Verlust zurückgetrieben zu 
haben, ohne aber seinen Sieg verfolgen zu können. Er 
felbst bedeutend geschwächt, ja schon Mangel leidend an 
Schießbedarf, stand ohne Mittel, Brücken über den Fluß
	        
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