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zu schlagen. Judem waren die Wasser der Donau und
des Marchstroms stark angeschwollen. Jenseits der Do-
nau lagerte eine überlegene Macht, die bald noch durch
das italienische Heer unter dem Vicekdnig Eugen Ver-
größerung empfing. Also begab er sich auf die Höhen
von Stammersdorf zurück in die Stellung, welche er vor
der Schlacht inne gehabt hatte, und zog die nöthigen
Verstärkungen und Kriegöbedürfnisse aus Böheim und
Mähren an sich.
Napoleon dagegen trachtete mit der ihm eigen-
thümlichen Vielthätigkeit und Geisteskraft, die Wirkun-
gen der verlorenen Schlacht zu schwächen. Schnell wur-
den die verschiedenen Brücken hergestellt; Lobau und die
kleineren Inseln befestiget und stark besetzt, und entfern-
ter stehende, zerstreute Truppen-Abtheilungen zum Haupt-
heere gerufen, so von Salzburg und Tirol die beiden
Divisionen der Baiern, so der würtembergische Heer-
haufe von Linz.
18.
Gefechte der Baiern bei Linz.
Bei Linz, am linken Donau-Ufer und zwar auf
den Höhen von der Brückenschanze, standen wachsam
die Würtemberger unter dem Befehl des Generals Van-
damme. Denun schon am 15ten Mai war hier das
dritte österreichische Corps unter Collowrath erschie-
nen. Dieses versuchte auch einen Angriff (17ten Mai),
doch ohne Erfolg;z denn zu den Würtembergern trat noch
Bernadotte mit dem sächsischen Heerhaufen, und
brachte Ueberlegenheit. Feldzeugmeister Collowrath,