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Verbindung gehabt, zu denen sich der hessische Oberst
Ddruberg gesellte. Aber Alles war sogleich durch die
bewaffnete Macht gedämpft worden.
Einen ähnlichen abentheuerlichen Zug unternahm dar-
auf, nach Ausbruch des Krieges, der preußische Oberst
Schill, von Berlin aus (20sten April), gegen Witten-
berg mit ungefähr 000 Mann seines Regimentes. Er
würde, da sich seine Streitmasse bald zu 7,000 Mann
vermehrte, furchtbar haben werden kdnnen, wenn die
österreichischen Generale, Kienmaier und Fürst Lob-
ckowiz, von Böhmen aus mit beträchtlichen Schaaren
ihre Bewegungen gegen Sachsen und Franken zeitiger un-
ternommen hätten. So aber ging Schill mit seinem
ganzen Corps schnell (5öusten Mai) in Stralsund unter.
Zwar hatte Herzog Wilhelm von Braunschweig-
Oels (schon am 14ten Mai) mit dem größten Theile
eines Corps von 1,500 Mann, das er aus allen Waffen-
gattungen bei Nagod in Bôheim gesammelt, einen Ein-
fall in die Laufsitz gethan, und Zittau besetzt und ge-
brandschatzt. Aber der sächsische Oberst Thielmann
trieb ihn (30sten Mai) in blutigem Gefechte wieder aus
der Stadt und nach Boheim zurück.
Erst mit Anfang Juni's rückte ein sterreichischer
Heerhaufe, etwa 10,000 Mann stark, unter dem General
Am Ende in Sachsen ein, und besetzte die verthei-
digungslose Hauptstadt dieses Kbnigreiches. Gleichzeitig
veranstaltete der General Radiwojewics, von Bo-
heim aus, Streifzüge nach Baireuth (1iten Juni), nach
Hollfeld und Bamberg (l#ten Juni). Da wurde das
vielbedrängte Volk durch dffentlichen Aufruf ermahnt,
von seinem Kdnig abzufallen, und sich an Oesterreichs