Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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ihr der Kbnig Würtembergs. Er selbst ordnete von 
Lindau bis Kempten die Stellung des Corps an, welches 
8,000 Mann zu Fuß, 1,000 zu Pferd stark, aus Wür- 
tembergern, Badnern und Franzosen bestand, und vom 
Generallieutenant Phull befehliget war. Und zu die- 
sem richtete er noch, in neuen Miliz= und Depot-Ba- 
taillonen, 0,000 Mann Fußvolkes und 810 Mann Rei- 
terei auf, ungerechnet ein Scharfschützen-Corps, welches 
aus den Forstbeamten gezogen ward. So band er den 
Strom, der sich vom Gebirge herwälzte und seinen Staa- 
ten Verheerung drohete. 
Vielleicht wäre für die südlichen Gegenden Deutsch- 
lands die Gefahr bedeutender geworden, hätte der Feld- 
marschall-Lieutenant Chasteler sich mit seinem Kriegs- 
volke ebenfalls hieher gewendet. Er aber hatte, sobald 
die baierischen Divisionen Tirol räumten, den Weg nach 
Kärnthen gewählt, um sich dem Erzherzoge Johann auf 
irgend eine Weise anzuschließen. Er zwang auf diesem 
Zuge den franzdsischen General Rusca, welcher die Feste 
Sachsenburg eingeschlossen hielt, über Villach nach Klagen- 
furt zu marschiren. Aber Klagenfurt selbst zu nehmen, 
verlor er köstliche Tage (vom öten bis bten Juni), bis ihn 
Rusca durch einen Ausfall sogar ubthigte, sein Vor- 
haben fahren zu lassen, längs dem linken Donau= Ufer 
hinabzuziehen. Noch stand damals Marmont mit sei- 
nem Corps bei Laibach, und Klagenfurt mußte demselben 
wichtig seyn, dort über die Donau zu gehen, um so mehr, 
da Giulay von Croatien her, über Rain und Cilly kam, 
sich ihm in den Weg zu stellen. Chasteler mußte 
also in der Gegend von Windischgrätz über den Drau- 
strom gehen, dann von Weitenstein längs dem Kamm 
des Gebirgsrückens nach Garowitz, und hier erst sich mit
	        
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