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konnte, von wannen er allein noch, zur Fortsetzung des
Kampfes, die vorzüglichsten Unterstützungen beziehen
konnte.)
Napoleon dagegen, der ihm an der Donau nach
der Schlacht von Aspern mit 110,000 Mann gegenüber
stand, war nicht minder thätig, sich eine Ueberlegenheit
*) Die Stellung der österreichischen Armee war gegen Ende
des Maimonates folgende: Das iste, 2te und öte Armee-
Corps waren hinter dem Rußbach vereinigt, und zwar mit
dem rechten Flügel an Deutsch-Wagram, mit dem linken
an Marktgrafen-Neusidel, woselbst das Hauptgquartier
des Erzherzogs Carl, gelagert. Sämmtliche Grenadier-
Bataillons, so wie die Reserve= Corps standen bei Ge-
rasdorf. Das eöte Armee= Corps unter Feldmarschall-
Lieutenant Hiller, und die österreichische Avantgarde
unter dem General Nor dmann, standen außer dem
Kanonen-Schuße der Lobau, ihr gegenüber. Ein Theil
der Carallerie-Reserve war als Rückhalt für die vorge-
schobenen Posten bei Raschdorf gelagert. Der Stellung
des êäten Armee-Corps, unter Feldzeugmeister Fürsten
Reuß auf dem Bisamberge 2c., wurde bereits gedacht.
Eine mit beiden Flügeln an die Douau sich anlehnende
eingebogene Linie von Perschanzungen, schnitt den von
Aspern bis in die Gegend von Probstdorf ausgedehnten
Theil des Donau= Ufers gleichsam von dem übrigen Ufer
ab, und stellte solches zu einer durch jene Circumvalla=
tions = Linie geschlossenen Insel. Die ganze Fronte er-
wähnter Verschanzungen bestand gus einzelnen Werken,
vor ihnen die Hauptpuncte Aspern, Eßlingen und Stadt-
Enzersdorf. Erhielten jedoch die erwähnten Verschan-
zungen im Laufe der darauf verwendeten Zeit auch wirk-
liche Solidität, so ist jedoch der in der Folge einfluß-
reiche Umstand zu bemerken, daß der linke Flügel der-
selben, welcher sich in der Nähe von Probstdorf an die
Donau lehnen sollte, nie gänzliche Vollendung erhielt.