Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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Carl selbst kam, und sandte den vom Dorf zuruͤckwei- 
chenden Truppen neue Verstärkungen. Der bedrohete 
Punct seiner Stellung war ihm wichtig. Es kam Col- 
lowrath, es kam Klenau, und sie verlängerten den 
linken Flügel des österreichischen Heeres. Nun erst er- 
kannte der Herzog von Ragusa, daß er es nicht mit der 
feindlichen Nachhut, sondern mit der Hauptmacht des 
Erzherzogs selbst zu thun habe. 
Indessen sah Beckers frische Schlachthaufen der 
Feinde gegen das Dorf und sich anrücken. Er forderte 
Verstärkung. Er focht mit Verzweiflung, Bajonet gegen 
Bajonet. ) Sein Regiment zählte kaum noch 350 Feuer- 
gewehre. Uebermannt ward er in voller Unordnung aus 
dem Dorfe getrieben, als ihm eben zur Verstärkung das 
erste Bataillon vom siebenten Linien-Regiment, zwei 
Compagnien vom 15ten Linien-Regiment und eine Com- 
pagnie franzbsischer Voltigeurs ankamen. Mit größter 
Kaltblütigkeit sammelte er ausserhalb dem Dorfe und er- 
kämpfte, vereint mit dem empfangenen Zuzug, das Dorf 
aufs Neue. Er trieb seine Gegner verfolgend weit über 
dasselbe hinaus. Doch mit frischen Streitmassen verbun- 
den, wandten sie sich wieder gegen ihn, und er mußte 
nach stundenlanger Gegenwehr den Ort zum anderen 
Mahl theilweis aufgeben. Jetzt eilte ihm General Graf 
Preising an der Spitze des zweiten Chevaurlegers-Re- 
gimentes zum Beistand. Dieser sandte das Leibgeschwa- 
*) Erwäbnt werde bei dieser Gelegenheit des wackern Baiern 
Michael Mever des öten Regiments, welcher seinen Re- 
giments-Commandanten, den Oberstlieutenant Braun, 
durch sein tapferes Benehmen aus den Händen sechs feind- 
licher Männer, befreiete.
	        
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